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Sinti und Roma sind seit Jahrhunderten Projektionsfläche für Fremdzuschreibungen und Entlastungsmechanismen. Zahlreiche aktuelle Filme bieten neue Perspektiven auf Europas größte Minderheit. Welche Antworten findet das zeitgenössische europäische Kino in Formensprache und Inhaltsbezügen? Thematische und filmästhetische Implikationen werden mit Gästen aus Politik, Wissenschaft und Filmbranche länderspezifisch aufgegriffen und diskutiert. Fünf aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme zeichnen ein dynamisches und kontrastreiches Bild. Im Dokumentarfilm NEWO ZIRO / NEUE ZEIT (Robert Krieg, Monika Nolte, Deutschland 2012, 2.10.) sucht die jüngere Sinti-Generation in Deutschland eine Balance zwischen Beharren und Anpassung. Den Filmemachern gelingt es, diesen Zwiespalt zwischen den Bildern einzufangen. Am 9.10. findet ein Abend mit zwei Filmen und einer Einführung in englischer Sprache statt. ROMA QUIXOTE (Petya Nakova, Nina Pehlivanova, Bulgarien 2013) fokussiert ein Paar in einem zweigeteilten bulgarischen Dorf, das sich aus widrigen Umständen hochgearbeitet hat und zeichnet die Rolle der Religion in dieser Roma-Community nach. In THE GYPSY VOTE (Jaroslav Vojtek, Slowakei 2012) wandelt sich Vlado Sendrei zu einem Aktivisten für Kultur und Sozialprogramme und kandidiert bei einer Wahl. Seine Frau glaubt, dass seine Aktivitäten sich gegen die Werte der Roma richten. Es kommt zu Spannungen. Das Filmepos PAPUSZA (Joanna Kos-Krause, Krzysztof Krause, Polen 2013 | 16.10.) ist die wahre Geschichte der Papusza – der ersten Roma-Frau, die Gedichte veröffentlichte und damit das traditionelle Bild der Frau in der Roma-Community herausforderte. Der Film zeigt ihr Leben in Polen vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. (cs)

Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie zu Berlin.

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