EINE REISE NACH GENF
A journey to Geneva

Irene Loebell
Schweiz 1999

Produktion: Schweizer Fernsehen, 3sat. Produzent: Luis Bolliger.
Weltvertrieb: Schweizer Fernsehen, Postfach, CH-8052 Zürich.
Tel.: (41-1) 305 66 11. Fax: (41-1) 305 64 80.

Buch, Regie, Animation: Irene Loebell.
Kamera: Matthias Kälin.
Musik: John Adams.
Ton: Martin Witz.
Schnitt: Fee Liechti.


Format: Video, Farbe
Länge: 61 Minuten
Sprache: deutsch, französisch, schwyzerdütsch
CineStar 5    17.02., 22.30
CineStar 5 18.02., 15.00 Arsenal 19.02., 17.30
Als Vichy-Frankreich im Sommer 1942 damit begann, jüdische Menschen an Nazideutschland auszuliefern, floh der österreichische Schriftsteller Fred Wander bei Genf in die Schweiz. Doch es war die Zeit, als die Schweizer Regierung eben beschlossen hatte, Flüchtlinge ‘nur aus Rassegründen’ zurückzuweisen. Fred Wander wurde verhaftet und zusammen mit sechs anderen Flüchtlingen mit Handschellen an eine Kette gefesselt. So übergaben Schweizer Polizisten die Flüchtlinge der französischen Polizei. Zuvor nahmen sie Fred Wander alles weg, was er besaß: eine Tasche mit Kleidern und ein paar Fotos. Erinnerungsbilder an seine Familie. Fred Wander wurde nach Auschwitz deportiert. Er überlebte.
Jahrzehnte später, als man sich in der Schweiz intensiv mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu beschäftigen beginnt, kommen Fred Wanders Photos in einem Genfer Archiv zufälligerweise wieder zum Vorschein. Sie werden zum Anlaß für eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Ein Film über das Zurückkommen von Vergangenheit und den schwierigen Umgang damit.

When Vichy France began extraditing Jews to Nazi Germany in the summer of 1942, the Austrian writer Fred Wander fled to near Geneva in Switzerland. But this was just after the Swiss government had decided to return refugees on purely racial grounds. Fred Wander was arrested and handcuffed to a chain alongside six other refugees. This is how the Swiss police handed over the refugees to the French police. But first they stripped Fred Wander of everything he possessed: a bag of clothes and a few photographs, reminders of his family. Fred Wander was deported to Auschwitz. He survived. Decades later, when Switzerland started seriously looking at the history of the Second World War, Fred Wanders photos suddenly turned up in a Geneva archive. They became a reason to confront the past, a film about the return of ones past and the difficulties of coming to terms with it.

Biographie / Biography
Irene Loebell wurde 1954 in der Schweiz geboren. Sie arbeitete zunächst als Journalistin für verschiedene Schweizer Zeitungen. Seit 1979 dreht sie Reportagen und Dokumentarfilme. Irene Loebell lebt und arbeitet in Zürich.
Irene Loebell was born in Switzerland in 1954. She initially worked as a journalist for various Swiss newspapers. Since 1979 she has produced documentaries. Irene Loebell lives and works in Zurich.