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Die Programme der zweiten Ausgabe von Archival Assembly sind an drei Veranstaltungsorten in Berlin zu sehen: dem Arsenal-Kino, dem silent green Kulturquartier und SİNEMA TRANSTOPIA.

“If today is the past of the future we can influence the future. And if today is the future of the past we’re already living the future.” (aus KUMBUKA von Petna Ndaliko Katondolo)

Symposium Accidental Archivism

Gemeinsam mit dem Masterstudiengang „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“ an der Goethe-Universität Frankfurt findet am 9. und 10. Juni ein Symposium statt. Thema ist der Titel des gleichzeitig erscheinenden Buches: „Accidental Archivism. Shaping Cinema’s Futures with Remnants of the Past“.

Das Konzept des „Accidental Archivism“ – der Begriff wurde von dem nigerianischen Filmemacher, Kritiker und Kurator Didi Cheeka geprägt – durchzieht alle Bereiche des Festivals als ein Modell, das die Möglichkeit eröffnet, etablierte und festgefahrene Strukturen durch Begegnungen mit dem durch Krisen, aber auch durch den Alltag geprägten Leben wachzurütteln und nachhaltig zu verändern.

Filmarchive im Krieg

In Kriegs- und Krisenzeiten sind Archive, und damit das kulturelle Gedächtnis, in besonderer Gefahr. Gleichzeitig werden auf sehr gewaltsame Art neue Bildarchive hervorgebracht, die die Gedächtnisarchive überlagern. Über dieses und andere Themen wird Olena Goncharuk, Leiterin des Oleksandr Dovzhenko National Centre in Kyiv, und Maria Hlazunova, Dovzhenko Centre & Mitwirkende des NGO-Projekts Ukraine War Archive Архів війни (ukrainewararchive.org) am 11. Juni im Arsenal mit Barbara Wurm sprechen.

Hommage an Petna Ndaliko Katondolo

Eine Hommage ist dem kongolesischen Filmemacher und Gründer des Kulturzentrums Yole!Africa Petna Ndaliko Katondolo gewidmet, der angesichts der Muster kolonialer Repräsentation in der Filmgeschichte damit begann, hinter diese Bilder zu blicken, um von dort aus seinen eigenen afrofuturistischen Stil zu entwickeln.

Filmscreenings im Arsenal und SİNEMA TRANSTOPIA

Im Kino Arsenal und im SİNEMA TRANSTOPIA präsentieren wir Restaurierungen und Restaurierungsprojekte aus der Geschichte des unabhängigen Kinos, darunter FRIENDS IN HIGH PLACES von Lindsey Merrison (2001) über den Kult der „Nats” in Burma, die als übernatürliche Wesen und Opfer eines Herrschaftssystems gelten, sowie KARA KAFA (Black Head) von Korhan Yurtsever (1979), eine türkisch-deutsche Produktion über Arbeitsmigration.

Zu den neuen Produktionen zählen DEAREST FIONA (2023), ein Werk von Fiona Tan, in dem sie Material aus dem Eye Filmmuseum mit Briefen ihres Vaters in Verbindung bringt, oder XARAASI XANNE – CROSSING VOICES (2022) von Raphaël Grisey and Bouba Touré, der, basierend auf Tourés Privatarchiv, die landwirtschaftliche Genossenschaft Somankidi Coura porträtiert.

Ausstellung in der silent green Betonhalle „How to know what’s really happening“

In der silent green Betonhalle ist vom 8. Juni bis 2. Juli die Ausstellung „How to know what’s really happening“ zu sehen, kuratiert von Maha Maamoun und Ala Younis. Archivarbeit stellt uns vor kriminalistische Fragen: Wie betreten wir einen Raum oder einen Tatort, wie bewegen wir uns darin, wie wurden Archive aufgebaut oder wieder zerstört, und wie können wir sie rekonstruieren?

Serie „Found Futures“

Im Rahmen der mit dem Goethe-Institut konzipierten Serie „Found Futures“ stellen Teilnehmer*innen Projekte, Ideen, Kenntnisse oder Fragen bezüglich prekärer Archive und Archivfunde vor und tauschen sich öffentlich aus. „Accidental archivists“ bekommen Hinweise zum Aufbau von Archivstrukturen, künstlerische und kuratorische Anregungen sowie praktische Unterstützung.

Found Futures I: Archive/Counter-Archive | Revolutionary Producer. Revolutionary Archive
Mo 12.06. 10:00–13:00 h

Found Futures II: Brigada Archivología Chile / Exil DDR | Jordanian-Soviet Friendship Society
Di 13.06. 10:00–13:00 h

Found Futures III: Cinema-ye Azad | archipelago | Film Undone. Elements of a Latent Cinema
Mi 14.06. 10:00–13:00 h

Found Futures IV: Home movies of Don Vitalini | Cinelimite & Syros International Film Festival
Do 15.06. 10:00–13:00 h

Archival Assembly #2 ist in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt, dem Goethe-Institut, dem silent green Kulturquartier und SİNEMA TRANSTOPIA entstanden.

Praktische Informationen

Kino Arsenal
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
www.arsenal-berlin.de

Arsenal 3

silent green Kulturquartier
Gerichtstraße 35
13347 Berlin
www.silent-green.net

SİNEMA TRANSTOPIA
Lindowerstr 20/22 Haus C
13347 Berlin
www.sinematranstopia.de

Der Eintritt zu den kostenpflichtigen Veranstaltungen des Festivals ist durch den Kauf von Einzelkarten in den jeweiligen Kinos oder durch den Erwerb eines Festivalpasses möglich. Der Eintritt zur Ausstellung, zum Symposium, zu Found Futures und anderen ausgewählten Projektpräsentationen ist kostenlos.

Festivalpass: € 80, € 70 ermäßigt
Der Festivalpass ist ausschließlich an der Arsenal-Kasse erhältlich und ermöglicht die Teilnahme an allen Veranstaltungen des Festivals. Der Pass ist nicht übertragbar und nur zusammen mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig. Der Zugang zu den Filmvorführungen, Projektpräsentationen und Performances für Inhaber*innen eines Festivalpasses ist ausschließlich über den vorherigen Erwerb eines Freitickets an der Abendkasse in Verbindung mit dem Festivalpass möglich. Es besteht weder ein Anspruch auf Tickets für bestimmte Veranstaltungen, noch auf eine bestimmte Anzahl an Tickets. Die Festivalpässe werden nach Verfügbarkeit ausgegeben („first-come, first-served“).

Filmvorführungen im Kino Arsenal: Gäste: € 9, Mitglieder: € 6.
Zur Teilnahme an mehreren Veranstaltungen im Kino Arsenal empfehlen wir eine Mitgliedschaft zum Preis von € 12/€ 9 und den Erwerb einer Sammelkarte für sechs Vorstellungen (€ 24). Freier Eintritt für Mitglieder des Arsenal Freundeskreis. Tickets unter www.kinotickets.online/arsenal-berlin/movies

Filmvorführungen im SİNEMA TRANSTOPIA: € 7
Tickets über www.sinematranstopia.com

Das Symposium Accidental Archivism. Shaping Cinema’s Futures with Remnants of the Past sowie die Found Futures und markierte Projektpräsentationen im Kino Arsenal sind frei zugänglich. Für das Symposium wird um eine Anmeldung unter archive@arsenal-berlin.de gebeten.

Die Filme von Maike Mia Höhne und Lindsey Merrison werden ab dem Tag nach der Kinovorführung online auf Arsenal 3 verfügbar sein.

Ausstellung How to know what’s really happening im silent green Kulturquartier (Betonhalle): freier Eintritt

Das vollständige Programm von Archival Assembly #2 als PDF

Gefördert durch:

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