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MU/T/T/ER

Filmstill aus dem Film "MU/T/T/ER" von Esther Kondo Heller. Man sieht eine zerstückelte Blutorange.
© Esther Kondo Heller
  • Regie

    Esther Kondo Heller

  • Vereinigtes Königreich / 2021
    18 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Englisch, Swahili, Deutsch, Kiitharaka

In Zeiten, in denen immer mehr Menschen bi- oder gar trilingual leben, ist es nicht ungewöhnlich, dass die Sprache, in der man gewöhnlich spricht, nicht die ist, in der man denkt. Eine Muttersprache geht jeder anderen Sprache voraus – eine sprachliche Nabelschnur, auf die man instinktiv zurückfällt und in der man sich am geborgensten fühlt. Das Wortspiel in Kondo Hellers Video MU/T/T/ER spielt mit dieser Bedeutung im Deutschen – einer Sprache, mit der die Künstlerin, ebenso wie mit der englischen Sprache, auf intimste Weise vertraut ist, auch wenn sie sich nicht immer uneingeschränkt in ihr zu Hause fühlt. In dieser Video- und Toncollage, die während des Lockdowns zusammengestellt wurde, teilen sich englische und deutsche Sprachfetzen den Raum mit erinnertem und wiederentdecktem Swahili. Als Hintergrundgeräusch zu all dem schält sich eine unterschwellige und doch allgegenwärtige Stimme aus den gestotterten und gemurmelten Lauten, die die Alltagssprache von Menschen bilden, die allein leben. Diese Fragmente eines inneren Monologs, kaum hörbar oder laut ausgesprochen, werden verschiedenen Räumen des Hauses zugeordnet, als seien sie Echos verschiedener Facetten des Selbst. Eine poetische Erinnerung an die Muster und Gewohnheiten der Introspektion und den leisen Tumult alltäglicher, intimer Gedanken, die im Inneren nachhallen. (Steven Bode)

Esther Kondo Heller ist ein*e kenianisch-deutsche*r Dichter*in, Schriftsteller*in und experimentelle Filmemacher*in. Kondo Heller war Barbican Young Poet 2018/19, Fellow der Obsidian Foundation und Ledbury Critic. Kondo Heller nähert sich dem Prozess des Filmemachens wie ein*e Dichter*in und konzentrieren sich auf Überlagerungen und Entfaltungen, um Erinnerung, Resonanz und Sprache zu artikulieren. Kondo Hellers Film BODIES (2020) wurde im Rahmen des Visible Poetry Project, New York, produziert und HOODED VIOLETS wurde 2019 auf dem Zebra Poetry Film Festival, Berlin, gezeigt. Derzeit macht Kondo Heller einen MFA in Poesie an der Cornell University.

Produktion Steven Bode, Katie Byford. Produktionsfirma Film Video Umbrella (London, Vereinigtes Königreich). Regie, Buch Esther Kondo Heller. Kamera Esther Kondo Heller. Montage Esther Kondo Heller. Musik Esther Kondo Heller. Ton Esther Kondo Heller. Production Design Esther Kondo Heller. Executive Producer Esther Kondo Heller. Mit Esther Kondo Heller, Shenece Oretha, Nikki Giovanni (Stimme), Lucille Clifton (Stimme), M. NourbeSe Phillip (Stimme), May Ayim (Stimme), Audre Lorde (Stimme), Joel (Stimme). 

Filme

2019: hooded violets (7 Min.). 2020: Bodies (5 Min.). 2021: MU/T/T/ER.

Bonusmaterial

  • Filmstill aus dem Film "MU/T/T/ER" von Esther Kondo Heller. Nahaufnahme einer Person die Essen zu ihrem Mund führt, das Gesicht ist nicht zu sehen.

    Essay

    In „The Fish Is Still Raw“ verarbeitet Belinda Zhawi ihre eigenen Erfahrungen mit Sprache und Essen (Englisch)

  • Filmstill aus dem Film "MU/T/T/ER" von Esther Kondo Heller. Man sieht eine junge Frau von schräg hinten, Teil des Bildes ist durch ein schwarzes Rechteck verdeckt.

    Interview

    Esther Kondo Heller, Sharlene Bamboat und Nicolas Cilins im Gespräch mit Uli Ziemons im Rahmen von Berlinale Meets (Englisch)

Programmübersicht

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur