Direkt zum Seiteninhalt springen

Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst

If You Are Afraid You Put Your Heart into Your Mouth and Smile
Filmstill aus WENN DU ANGST HAST NIMMST DU DEIN HERZ IN DEN MUND UND LÄCHELST von Marie-Luise Lehner. Zwei junge Frauen stehen auf dem Balkon in einem Neubauhochhaus und schauen in die Ferne.
Siena Popović und Jessica Paar in WENN DU ANGST HAST NIMMST DU DEIN HERZ IN DEN MUND UND LÄCHELST von Marie-Luise Lehner © Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion
  • Regie

    Marie Luise Lehner

  • Österreich / 2025
    87 Min. / OmU + OmE

  • Originalsprache

    Deutsch, Deutsche Gebärdensprache, Englisch

  • Ab 12 Jahren

Spätsommer in Wien. Anna ist zwölf und lebt mit ihrer gehörlosen Mutter Isolde liebevoll, aber beengt. Der Wechsel aufs Gymnasium verändert Annas Leben. Ihre Mitschüler*innen kommen aus einer ganz anderen sozialen Schicht und Anna beginnt, sich für ihre Herkunft und ihre alleinerziehende Mutter zu schämen. Während der Skiwoche muss sie so tun, als ob sie krank sei. Das für den Skikurs zurückgelegte Geld wird für den Kauf eines Schlafsofas aufgewandt, das der Mutter eine sexuelle Beziehung, aber auch der Tochter etwas mehr Privatsphäre ermöglichen soll. Eine Komplizin findet Anna in ihrer Klassenkameradin Mara, die mit feministischen Fragen provoziert und mit ihrem queeren Vater ebenfalls allein lebt. - Bedingungslos stellt sich Marie Luise Lehner in ihrem Langfilmdebüt an die Seite ihrer Held*innen, schenkt ihnen Raum für Introspektion und Ausbrüche, lässt sie zurückrudern und sich versöhnen. Das Nichthineinpassen erlaubt es ihnen, sich selbst kennen- und schätzen zu lernen. Lehner hisst, ganz selbstverständlich und mit viel popkultureller Referenz, die bunte Flagge der Solidarität.

Der Film ist mit deutschen Untertiteln für gehörlose und hörbeeinträchtigte Menschen verfügbar, auch über die GRETA App für barrierefreies Kino.

Regiekommentar: "WENN DU ANGST HAST NIMMST DU DEIN HERZ IN DEN MUND UND LÄCHELST ist ein Film über Klassenunterschiede. Ein Film über Nähe zwischen einer Mutter und einem Kind, aber auch insgesamt der Nähe zwischen Menschen. Er handelt von Gehörlosigkeit und erzählt vom Zu-sich-selbst-Finden. Dorthin, wo man dazugehören möchte. Zum eigenen Begehren. Zur Geschlechtsidentität. Von der Scham zum Stolz." 

Auf der Seite des Berlinale Forum finden Sie ein Interview mit Marie Luise Lehner über den in ihrem Film thematisierten Klassismus und Ableismus, Eltern-Kind-Beziehungen und die Arbeit mit den jungen Darsteller*innen. Ein weiteres Filmgespräch sowie eine Playlist zum Film findet Sie bei thegap.at.

Preise
Berlinale Forum: Teddy Jury Award & CICAE Art Cinema Award
Drehbuchverband Austria: Thomas Pluch Drehbuchpreis, Spezialpreis der Jury
Crossing Europe Filmfestival, Linz: Award Local Artist - Young Talent
Pink Apple Film Festival, Zürich: Bester Film, Internationaler Wettbewerb & Publikumspreis

Jurybegründung Teddy Jury Award:"Dieser Film trifft den Kern unserer Gegenwart mit trügerischer Leichtigkeit, bevölkert seine Welt mit queeren Menschen, besteht gleichzeitig auf der grundlegenden Queerness der Existenz – und behauptet schließlich, dass die körperliche Autonomie niemals der institutionellen Kontrolle überlassen werden darf." Englisches Interview mit der Regisseurin zum Teddy Jury Award auf YouTube.

Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis: "Das Emotionale wird ohne Sentimentalität erzählt, die Menschen auf Augenhöhe beobachtet. Ihre innere Reise wird unaufdringlich und sensibel, kritisch und doch sanft erzählt. Es geht um Selbstfindung, Selbstbehauptung, es geht darum, zu eigener Herkunft zu stehen und in den eigenen Weg zu Vertrauen. Am Ende sitzen zwei Mädchen in einem Karussell und erheben sich für einen befreienden Moment über die Ungerechtigkeit der Welt.“

"87 Minuten Schönheit. So könnte man das Langspieldebüt von Regisseurin Marie Luise Lehner beschreiben. Selten wird bereits beim Dreh Inklusion und Diversität so konsequent gelebt, und selten sieht man eine so bunte Filmcrew... So ist dies auch der erste Film in Österreich, der mit einer gehörlosen Schauspielerin (Mariya Menner) arbeitet. Die Regisseurin hatte das Ziel, einen Film aus der Innenperspektive einer gesellschaftlichen Klasse zu zeigen. Einen Film, der nicht das Leid betont, sondern Stolz und positive Eigenschaften hervorhebt. Und das ist ihr definitiv gelungen." Lisa Leeb, www.subtext.at

„Eine neue Art von Held:innen, die freud- und lustvoll, und vor allem selbstbestimmt, ihr Leben führen und sich nicht den „feinen Unterschieden“ beugen und so auf der Leinwand eine neue Realität schaffen.“ Kolik Film

„Die noch viel bessere Version eines Oscar-Gewinners! ... Mit einem besonnenen Tonfall und facettenreichen Figuren, die wie direkt aus dem Leben gegriffen wirken, vermeidet die Filmemacherin konsequent Kitsch und Pathos sowie das Klischee einer herabblickenden Milieustudie: „Wenn du Angst hast, nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst“ ist eine inspirierende Geschichte über gegenseitige Fürsorge, das zeitige Erkennen von Fehlern sowie die Kraft des Verzeihens.“ Sidney Schering, Filmstarts.de

Zum Instagram Account des Film

Marie Luise Lehner (* 1995) ist Filmemacherin, Autorin und Punkmusikerin. Sie studierte erst am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst, danach Drehbuch und Dramaturgie an der Filmakademie Wien. Aktuell macht sie an der Akademie der bildenden Künste ihren Master in Regie sowie kontextueller Malerei. Sie schreibt Drehbücher, Prosa und veröffentlichte bisher zwei Romane. Lehners Kurzfilme wurden bei diversen internationalen Filmfestivals gezeigt, ihre literarischen Werke erhielten zahlreiche Preise. Seit 2012 sorgt sie mit der feministischen Punkband Schapka für Furore.

Filme: 2016: Kaugummizigaretten / Candy Cigarettes. 2018: Geh Vau / Sexual Intercourse. 2020: Zwischenräume / Gaps. 2022: Mein Hosenschlitz ist offen. Wie mein Herz / The zip of my pants is open: Like my heart. 2023: Im Traum sind alle Quallen feucht / In their dreams all jellyfish are wet. 2025: Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst / If You Are Afraid You Put Your Heart into Your Mouth and Smile.

Regie & Buch Marie Luise Lehner. Kamera Simone Hart. Montage Jana Libnik, Joana Scrinzi, Alexandra Schneider. Sound Design Lenja Gathmann. Ton Ines Vorreiter. Szenenbild Julia Libiseller, Gerald Freimuth. Kostüm Marlene Pleyl. Maske Nora Conradi. Casting Martina Poel. Produzent*innen Katharina Posch, Michael Kitzberger, Wolfgang Widerhofer, Markus Glaser. Produktionsfirma Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion (Wien, Österreich). Mit Siena Popović, Mariya Menner, Jessica Paar u.v.a.

Download EPK

Trailer folgt

Alle herunterladbaren Inhalte dieser Seiten unterliegen dem Urheberrecht und dürfen nur im Zusammenhang mit dem Film verwendet werden.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds

Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.