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Arsenal on Location – Finissage!

LINE DESCRIBING A CONE © Gerd Mittelberg

Es begann im Januar im WOLF-Kino und endet im Dezember in der Kuppelhalle des silent green: Nach einem Jahr ohne Kino, aber voller Eindrücke beenden wir das Projekt Arsenal on Location mit einer Finissage. Damit bedanken wir uns bei sage und schreibe 58 (!) Projektpart­ne­r*innen. Vorgesehen waren 36, dass es so viele wurden, hat uns selbst überwältigt: Im Laufe des Jahres entstanden immer mehr Ideen und Kooperationswünsche.

Wir bedanken uns bei den beteiligten Filmema­cher*innen, Archiven und Verleihern, die uns Filme zur Verfügung gestellt haben und bei allen, die vor Ort Einführungen gehalten oder Gespräche mit den Zuschauer*innen geführt haben. Und beim Publikum, das uns nicht nur in Berlin von Ort zu Ort begleitet hat, sondern auch überall dort in der Welt aufgetaucht ist, wo während der Schließzeit des Arsenal-Kinos eine von über 350 Veranstaltungen stattgefunden hat: In neun Kinos und sieben Kultureinrichtungen in Berlin, bundesweit in 16 Kinos, in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika in 26 Kinos und Goethe-Instituten. Auf der Projektwebsite onlocation.arsenal-berlin.de stellen sie sich mit eigenen Beiträgen vor. Dort findet man auch eine Karte, die zeigt, wo das Arsenal in den letzten zwölf Monaten überall zu Gast war.

Wir haben einige unsere Partner*innen gefragt, was Kino kann. Es kann Erinnerungskultur, Vision, Diskurs und offenes Experiment. Es schafft Raum zum Alleinsein und für das Kollektiv. Es kann die Welt anders zusammensetzen und ­Denkräume öffnen. Kino kann vieles, was das Zusammenleben in der Gesellschaft gerade heute so sehr braucht. Es kann das, weil es aus Communitys, Freundschaften, Solidargemeinschaften, Netzwerken und einem großen, vielfältigen Publikum besteht. Arsenal on Location hat das einmal mehr bewiesen. Eine Erfahrung, die die Momente, in denen man beim Bau eines neuen Kinos angesichts der Weltlage zu zweifeln beginnt, in eine Kraft verwandelt, die Wim Wenders recht gibt: Im Schloss Bellevue sagte er kürzlich, wenn das Kino noch nicht erfunden worden wäre, müsse man es jetzt sofort erfinden.
Das Arsenal erfindet sich neu. Ab April werden erstmals Kino, Festival, Verleih, Archiv und der Campus an einem Ort sein. Arsenal on Location hat hier Vorarbeit geleistet: Es war Teamwork im allerbesten Sinne.

Zuvor präsentieren wir noch eine letzte Kooperationsveranstaltung mit der Partnerinstitution, die uns nicht nur für dieses Jahr, sondern mindestens für die nächsten 20 Jahre aufgenommen hat: das silent green. Vor sieben Jahren wurden im Rahmen des Projekts silent green Film Feld Forschung zwei 16-mm-Kurzfilme, die Shelly Silver zu diesem Zweck mit Akteur*innen aus ihrem kulturellen Umfeld drehte, in ein Terrarium im Restaurant MARS gelegt. Man wollte erforschen, wie Wärme und Luftfeuchtigkeit langsam das Filmmaterial zerstören – und vielleicht etwas Neues dabei hervorbringen. Das Ergebnis wird – im Vergleich mit Kopien der gleichen Filme, die richtig gelagert wurden, auf der Leinwand präsentiert. (19 Uhr) Ab 20 Uhr beginnt die Finissage: Reisende und Gastgeber*innen erzählen, was sie im Rahmen von Arsenal on Location an den einzelnen Orten erlebt haben. Mit LINE DESCRIBING A CONE (Anthony McCall, 1973) zeigen wir einen Film, der den Kinoraum stellvertretend für alle Kinos dieser Welt erfahrbar macht. Und wir verleihen einen Preis. (16.12.) (Stefanie Schulte Strathaus)

Großer Dank an den Hauptstadtkulturfonds und das Goethe-Institut mit seinen lokalen Standorten für ihre großzügige Unterstützung.

Im silent green, Gerichtstr. 35, Berlin-Wedding

Gefördert durch:

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds

Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.