Lucile Hadžihalilović (*1961) ist eine außergewöhnliche Filmemacherin. Mit nur vier Langfilmen in 20 Jahren hat sie eine unverwechselbare Handschrift entwickelt und ein künstlerisches Universum geschaffen, das im zeitgenössischen französischen Kino seinesgleichen sucht. Mit ausgeprägtem Stilwillen entwirft sie in kunstvoll gestalteten Bildern mysteriöse, von der Welt abgeschiedene Schauplätze und widmet sich immer wieder dem Übergang von der Kindheit und Jugend zum Erwachsenenalter. Ihre Erzählungen setzen ganz auf die visuelle Kraft der Bilder, Dialoge sind zweitrangig. Sie sind von märchenhaften Motiven, von Fantastischem und Unheimlichem geprägt und nicht in einer konkreten Zeit, geschweige denn in dieser Realität verankert. Es handelt sich um Erkundungen des Unbewussten, die stets mit einem Hauch von Horror einhergehen – eine ganz eigene ästhetische Form des Genrekinos.
Im Vorfeld des Kinostarts von LA TOUR DE GLACE, der bei der Berlinale 2025 mit dem Preis für eine herausragende künstlerische Leistung ausgezeichnet wurde, zeigt das Arsenal im Rahmen der Französischen Filmwoche in Anwesenheit von Lucile Hadžihalilović eine Werkschau ihrer zwischen 2004 und 2025 entstandenen vier Langfilme, von denen drei hierzulande nie regulär im Kino zu sehen waren. (Birgit Kohler)
Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung des Institut français.