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Filmstill aus DAVID GOLDER: Eine Frau in einem Ballkleid lehnt sich an die Schulter eines Mannes.

Sa 04.03.
19:00

  • Regie

    Julien Duvivier

  • Frankreich / 1931
    81 Min. / 35 mm / OmE

  • mit

    Harry Baur, Paule Andral, Jackie Monnier

  • Kino

    Arsenal 1

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  • Einführung: Heike Klapdor

Duviviers erster Tonfilm ist zugleich ein Schlüsselfilm in seinem Werk. Basierend auf dem Romandebüt der jüdisch-ukrainischen Schriftstellerin Irène Némirovsky gelingt ihm ein düsteres Meisterwerk: Die Titelfigur David Golder (Harry Baur) ist ein schwerreicher Geschäftsmann, Frau und Tochter sehen in ihm vor allem den Garanten ihres Luxuslebens in Biarritz. Umso entsetzter reagieren sie auf den gesundheitlichen Zusammenbruch und die daraus resultierende Sinnkrise des Patriarchen. Ausgelöst wird diese durch den Suizid eines Geschäftspartners, den er skrupellos in den Ruin getrieben hatte. Ein abgründiges Werk, in dem der Kapitalismus ebenso zynisch und menschenverachtend erscheint wie der Kommunismus. Ein Film, der sich am Antisemitismus seiner Zeit abarbeitet und das kleine Liebesglück als billige, wenngleich auch kostspielige bourgeoise Fantasie erscheinen lässt – und das Publikum am Ende doch mit einem angreifbaren Glauben an das Humanistische entlässt. (re/fl)

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