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ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND (Michel Gondry, USA 2004, 1. & 2.7.) Tragiko-mödie über die sich auflösenden Grenzen zwischen Wahrnehmung, Gedächtnis und Erinnerung. Kurz bevor schmerzlich-schöne Bilderwelten eines verlorenen Liebesglücks von mobilen Löschtrupps für immer aus der Erinnerung der Protagonisten getilgt werden, suchen die Bilder Schutz im Unterbewussten – ein digitales Aufbäumen vor der kompletten Ausradierung.

GEHEIMNISSE EINER SEELE
(G. W. Pabst, D 1926, 3. & 6.7., am Klavier: Eunice Martins) Als Lehrfilm zur Veranschaulichung der psychoanalytischen Therapie geplant, ist der Film vor allem für seine wahnwitzige Traumsequenz berühmt, in der der Chemiker Fellmann versucht, seine Ehefrau zu erstechen.

STILL LIFE
(Jia Zhang-ke, China, HK 2006, 4. & 7.7.) Eine geheimnisvoll illuminierte Brücke und ein Ufo, das in den nächtlichen Himmel aufsteigt, sind zwei Visual Effects, die in Jias dokumentarisch anmutendem Porträt einer kurz vor der Flutung stehenden Kleinstadt am Ufer des Jangtze-Flusses fast wie Fremdkörper herausstechen. Eindrucksvolle Marker einer unglaublichen, geradezu surrealen, staatlich verordneten Destruktion.

DAS BOOT
(Wolfgang Petersen, BRD 1981, 8. & 10.7.) Die aufwändige Bavaria-Produktion setzte Anfang der 80er Jahre in puncto special effects Maßstäbe: Pyrotechnik, U-Boot-Modelle, ferngesteuerte Puppen, Schiffsbewegungen imitierende Wippen, gigantische Wasserrutschen und -werfer sowie Unterwassertrickaufnahmen ließen die Geschichte der letzten Fahrt eines deutschen U-Boots im 2. Weltkrieg zu einer der erfolgreichsten, wenn auch umstrittenen westdeutschen Produktionen werden.

JURASSIC PARK
(Steven Spielberg, USA 1992, 11. & 12.7.) "Geisterbahn erstaunlicher Spezialeffekte und gigantisches Kinospektakel" (F. Everschor): Dank höchster Perfektion der Modell-, Animations- und Computertechnik gehen fleischfressende Dinosaurier auf einer Vergnügungsinsel auf Menschenjagd.
Die Auseinandersetzung mit den Mechanismen des bewegten Bildes sowie die Untersuchung von Seh- und Kinoerfahrung stehen im Mittelpunkt der filmischen Arbeiten des amerikanischen Experimentalfilmregisseurs Ken Jacobs. Zahlreiche seiner Filme entstanden an der optischen Bank, seit einigen Jahren hat er sich den digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten zugewandt. Wir zeigen KEATON'S COPS (USA 1991), DISORIENT EXPRESS (USA 1995), THE GEORGETOWN LOOP (USA 1995), LET THERE BE WHISTLEBLOWERS (USA 2005), OPENING THE 19TH CENTURY: 1896 (USA 1990 / 3-D) (30. & 31.7.)
LUNCH BREAK (Sharon Lockhart, USA 2008, 15. & 16.7.) Eine ausgedehnte Atempause innerhalb eines betrieblichen Arbeitsprozesses: 42 Mitarbeiter einer Schiffswerft nutzen die Zeit der Mittagspause zum Essen, Schlafen, Reden oder Lesen. Die extreme Zeitlupe ermöglicht das genaue Beobachten der Protagonisten sowie ein Nachdenken über Repräsentationsstrategien von Arbeitsprozessen.

LOLA RENNT
(Tom Tykwer, D 1999, 18. & 20.7.) Die komplexe Titelsequenz vereint nicht nur zahlreiche Visual-Effect-Verfahren – klassische Einzelbildaufnahmen, digital verlängerte Zooms, Compositings bis hin zu 3-D-Animationtechniken –, sondern antizipiert vor allem das Tempo des Films. Die rasende Vertikalbewegung am Anfang geht in das zeitraffende Leitmotiv einer Horizon-talbewegung über: Lola rennt!

MOULIN ROUGE
(Baz Luhrmann, USA 2001, 22. & 25.7.) Abgesehen von seiner Hommage an den Pionier der Special-Effect-Kunst Georges Méliès bzw. dessen Mann im Mond verwandte Luhrmann eine Vielzahl von opulenten Special wie auch Visual Effects, die in dieser furiosen Extravaganza ihren angemessenen, weil komplett synthetischen Entfaltungsort finden.

CONCEIVING ADA
(Lynn Hershman-Leeson, USA / D / F 1997, 25. & 26.7. ) Ein Film wie eine zweifache Doppelhelix, in der vier Frauengestalten aus unterschiedlichen historischen Epochen dank digitaler Technik umeinander kreisen und in Kontakt treten. Im Mittelpunkt steht die Tochter des Dichters Byron, Ada Byron King, Erfinderin der ersten Computersprache. ###

ZABRISKIE POINT
(Michelangelo Antonioni, USA 1970, 27. & 28.7.) Die Explosion des Hauses im Death Valley und der minutenlange Zerstörungsakt, dem die großen und kleinen Dinge des modernen Lebens zum Opfer fallen, vernichtet nicht nur das Anwesen, sondern auch den Mythos vom Wunderland der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten.

THINGS TO COME
(William Cameron Menzies, GB 1936, 28. & 29.7.) H.G. Wells' Utopie vom Untergang der fiktiven Stadt Everytown ist aufgrund seiner futuristischen Dekors, seiner visuellen Elemente und der unter der Mitarbeit von László Moholy-Nagy entstandenen Spezialeffekte längst zu einem Klassiker des frühen Science-Fiction-Films geworden.

TSCHELOWJEK S KINOAPPARATOM
(Der Mann mit der Kamera, Dsiga Wertow, UdSSR 1929, 13. & 14.7., am Klavier: Eunice Martins) Rasant in Montage und der Verwendung von allen damals zur Verfügung stehenden Spezial- und Trickeffekten – eine Sinfonie der Stadt und des Filmemachens, eine Reflexion über Realität und Wahrnehmung. Vorfilm: VORMITTAGSSPUK (Hans Richter, D 1928)

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