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Als Kameramann hat Dziworski mit unterschiedlichen Regisseuren zusammengearbeitet, so auch mit Grzegorz Królikiewicz, dessen radikales Filmdebüt NA WYLOT (Through and Through, Polen 1972, 14.4.) eines von Dziworskis wenigen Spielfilmprojekten ist. Seine atemberaubenden Schwarz-Weiß-Bilder von großer graphischer Qualität bilden den Rahmen des verzweifelten Kampfes eines jungen Paares um einen Platz in der Gesellschaft. Nach dem brutalen Mord an drei alten Menschen wird das Paar umgehend festgenommen und vor Gericht gestellt. Mit abwechselnd ruheloser, dann wieder starrer Kamera beobachtet Dziworski die Protagonisten und ihre Umgebung – eine monströse Welt. Ein Kurzfilmprogramm am 15.4. gibt Einblick in Bogdan Dziworskis Arbeit als Regisseur. SCENY NARCIARSKI Z FRANZEM KLAMMEREM (Skiszenen mit Franz Klammer, PL 1980) bezeichneten die Ko-Regisseure des Films, Gerald Kargl, Zbigniew Rybczyński und Dziworski, als "kreativen" Dokumentarfilm. Der Film verarbeitet biografische und visuelle Impressionen aus dem Leben des österreichischen Skifahrers Klammer. Sportliche Betätigungen bilden auch den roten Faden von HOKEJ (Hockey, PL 1976) und OLIMPIADA (Olympia, PL 1978). Darüber hinaus laufen KILKA OPOWIEŚCI O CZŁOWIEKU (Einiges aus dem Leben eines Menschen, PL 1984) und SZAPITO (PL 1984). Das Dokumentarische ist auch für den Regisseur, Kameramann und Absolventen der Filmhochschule in Łódź, Wojciech Staroń, ein wichtiger Bezugspunkt: "Für den Kameramann ist eine 'dokumentale' Achtsamkeit auf Gefühle und die Art, wie man sie in Bilder umsetzt, das Wichtigste – dies geschieht unabhängig von bekannten Filmgattungen. Heutzutage ist es nicht einfach, diese zu definieren. Diese Ambiguität interessiert mich." Für seine Arbeit als Kameramann in Paula Markovitchs EL PREMIO (Mexiko/PL/D/F 2010, 16.4.) wurde Staroń auf der Berlinale 2011 mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Der Film schildert das Leben der kleinen Cecilia, die mit ihrer Mutter zur Zeit der argentinischen Militärdiktatur in einer Strandbaracke lebt. Angst und Verzweiflung der Mutter kollidieren immer wieder mit dem Wunsch der Tochter, ein "normales" Leben zu führen. Das private, abgeschiedene Terrain schützt nicht vor dem Grauen der damaligen Zeit. ARGENTYNSKA LEKCJA(The Argentinian Lesson, Wojciech Staroń, PL 2011, 17.4.) Für die Starońs beginnt mit dem Umzug nach Argentinien ein neuer Lebensabschnitt. Mit der Kamera begleitet der Vater seinen Sohn Janek auf dessen Entdeckungsreisen in die noch fremde Umgebung. In der elfjährigen Marcia findet Janek eine Freundin, die tapfer gegen soziale Probleme angeht. Der kindlichen Erkundung des neuen Raums gibt Staroń eine Form zwischen Dokumentar- und Spielfilm.  Eine Veranstaltung des Polnischen Instituts Berlin mit Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, des Adam-Mickiewicz-Instituts und des Polnischen Filminstituts.

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