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CABARET (Bob Fosse, USA 1972, 2. & 3.10.)Berlin 1931: Die Varieté-Tänzerin Sally Bowles ist der Star des Kit-Kat-Clubs, wo sie allabendlich auftritt, träumt aber eigentlich von einer Karriere als "richtige" Schauspielerin. In ihrer heruntergekommenen Pension lernt sie den englischen Studenten Brian Roberts kennen und geht eine enge Beziehung mit ihm ein. Gedreht wurde in Berlin und den Münchner Bavaria-Studios. Die Ausstattung des dekadenten und verruchten Nachtclubs und der Stadt Berlin kurz vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten besorgte Rolf Zehetbauer, der Chefarchitekt der Bavaria. AELITA (Jakob Protasanow, UdSSR 1924, 4. & 13.10., am Klavier: Eunice Martins)Eine kubistisch-expressionistische Science-Fiction-Satire über eine Mars-Expedition: der junge russische Ingenieur, der an Plänen für ein bemanntes Mars-Raumschiff arbeitet, flüchtet sich in Tagträumen zum Mars. Dort verliebt er sich in die Mars-Königin Aelita, befreit zusammen mit einem Freund die Sklavenheere, entfacht eine Revolution und gründet eine Sowjetrepublik. Alexandra Exter, die die Kostüme und das Dekor entwarf, erbaute eine anti-illusionistische Welt und Kostüme mit ausdrucksstarken Formen. Moskau und der Mars wurden bewusst gegensätzlich gestaltet. Während das zeitgenössische Moskau realistisch und nüchtern gezeigt wird, verkörpert die Architektur auf dem Mars eine modernistische Zukunftsvision. THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE AND HER LOVER (Peter Greenaway, F / GB 1989, 5. & 12.10.) Ein gewalttätiger und sadistischer Gangster hält jeden Abend Hof in einem opulenten Restaurant. Als er die heimliche Affäre seiner Frau entdeckt, rächt er sich grausam an seinem Nebenbuhler, woraufhin sie einen Rachefeldzug startet. In minuziös durchkomponierten, symmetrischen Tableaus entfaltet sich eine nach Vorbildern des jakobinischen Dramas gestaltete Rachetragödie. Die Production Designer Jan Roelfs und Ben van Os, die mit Greenaway zusammen fünf Filme gestalteten, arbeiteten in diesem Film mit einer auffälligen und starken Farbdramaturgie, die jedem Raum eine eigene Farbe zuweist. LOST HORIZON (Frank Capra, USA 1937, 6. & 28.10.)Eine Gruppe Westler kommt nach einem Flugzeugabsturz im Himalaja-Gebiet in ein abgelegenes Tal namens Shangri-La, wo eine kleine Gemeinschaft ein scheinbar vollständig harmonisches Leben führt. Production Designer Stephen Goosson nahm sich die moderne, funktionale Architektur Europas und Nordamerikas zum Vorbild und schuf schmucklose kubische weiße Gebäude, die sinnbildlich für Friedfertigkeit, Menschlichkeit und Zeitlosigkeit stehen. THE APARTMENT (Billy Wilder, USA 1960, 20. & 26.10.) Eine von Billy Wilder mit leichter Hand inszenierte Komödie und bittere Satire auf Geschäftsmoral und Duckmäusertum. Der kleine Büroangestellte Baxter arbeitet in einer großen Versicherungsgesellschaft. Als sich eine Reihe von Vorgesetzten für seine Wohnung interessieren, um dort unbeobachtete Schäferstündchen mit ihren Geliebten abzuhalten, willigt er ein, weil er sich dadurch eine bessere Stelle erhofft. Für das Production Design war der gebürtige Ungar Alexandre Trauner zuständig, dessen Karriere in den 30er Jahren in Frankreich begann und nach dem Krieg in Hollywood fortgesetzt wurde.

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