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Joyce Wieland hat sich in ihrer Arbeit stets kritisch mit ihrer kanadischen Herkunft befasst und ist dabei mit experimenteller Lust, einigem Humor und politischer Schärfe jeglichen Genrefixierungen entgegengetreten. Dazu zählten nicht zuletzt männlich dominierte Vorstellungen einer filmischen Avantgarde der 1960er Jahre in New York, die sie u.a. dadurch kommentiert hat, dass sie in Filmen wie WATER SARK (1965), HANDTINTING (1967–68), oder DRIPPING WATER (1969, gemeinsam mit Michael Snow) die Hausfrauenperspektive zum Strukturelement erhob. Voller Ironie sind die Stop-Motion-Filme PATRIOTISM und PATRIOTISM PART II (1963–65), sowie RAT LIFE AND DIET IN NORTH AMERICA, in dem Wüstenrennmäuse politische Gefangene spielen, die nach Kanada flüchten. In PIERRE VALLIÈRES (1972) setzt sie den sprechenden Mund des eloquenten Separatisten der Front de Libération de Québec (FLQ), und in SOLIDARITY (1973) die Füße der streikenden Arbeiter einer Keksfabrik ins Bild. Auch poetische Impressionen wie BIRDS AT SUNRISE (1986) finden ihren Platz, ebenso wie ihr einziger abendfüllender Spielfilm THE FAR SHORE, der sich als Melodram nicht weniger mit kanadischer und sexueller Identität und filmischen Genres befasst als das restliche Werk. Eine persönliche Sprache des Begehrens sowie des politischen Widerstands ebenso wie ein experimenteller und intelligenter Umgang mit der Form kennzeichnen das Werk der Künstlerin, die vor allem außerhalb Kanadas bislang viel zu wenig Beachtung gefunden hat. Lauren Howes (CFMDC) sowie die Filmwissenschaftlerinnen und Kuratorinnen Tabea Metzel (FU Berlin), Robin Curtis (NYU Berlin) und Madeleine Bernstorff halten einführende Vorträge und diskutieren abschließend das Gesamtwerk. Für das dreitägige Programm sind Dauerkarten erhältlich. Eine Zusammenarbeit mit www.cfmdc.org - external-link-new-window>CFMDC (Toronto) und der Botschaft von Kanada in Berlin. (1.-3.5.)

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