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TECHNIK DES GLÜCKS (D 2003, 20.4.) Das DDR-Kohlekraftwerk Zschornewitz (Sachsen-Anhalt) war einst das größte der Welt. Doch dann kam die Wende und es wurde geschlossen. Geblieben sind die Amateuraufnahmen der werkseigenen Arbeiterfilmzirkel, die den Arbeitsalltag, den Feierabend daheim, Familie, Freizeitvergnügungen und am Ende auch die Sprengung und den Abriss des Werks zeigen. Das kompilierte Found-Footage-Material aus den Privatarchiven der Hobbyfilmer verbindet sich mit neu gedrehten Videosequenzen des Status quo, der h-Moll-Messe von Bach und einer Familienanekdote aus dem Zweiten Weltkrieg zu einer Reflexion über Vergangenheit und Gegenwart, Verlust und Umbruch sowie das kleine private Glück und die große Utopie. DAS BLOCK (D 2006, 20.4.) Vier verlorene Seelen in einem ostdeutschen Plattenbau. Vier Zustände von Verlust und Einsamkeit. Hans-Joachim träumt von seiner großen Liebe und macht Jagd auf einen Telefonterroristen. Silvio zerschießt in einer Sowjetkaserne die Lampen und packt seine kaputte Kindheit aus. Olga will zurück ins zerbombte Grosny. Und die ukrainische Jüdin Natalya reinigt ihren Körper in Brennnesseln und Schnee. Der Film zeigt seine Protagonisten aus nächster Nähe, die Kamera rückt ihnen buchstäblich zu Leibe. Das Gebäude und die Siedlung sieht man nie als Ganze. Ein Film aus Fragmenten, ein enger Mikrokosmos aus Einzimmerwohnungen, ein klaustrophobischer Albtraum. NERNICH – NIRGENDS NICHTS (D 1999, 21.4.) Pervalka ist ein kleines Fischerdorf mit bewegter Geschichte: Heute im litauischen Teil der Kurischen Nehrung gelegen, hat es in den vergangenen 70 Jahren neun Mal die Staatszugehörigkeit gewechselt. Jetzt geht es dort ruhiger zu: Wenn die Feriensaison und der Touristenrummel im Spätsommer vorbei sind, ist der dörfliche Alltag wenig ereignisreich. Fische werden ausgenommen, geräuchert und auf dem Markt verkauft, Äpfel geschält und gerieben und biologische Kläranlagen geplant. In präzise kadrierten Bildern mit großer Aufmerksamkeit für Details trägt der Film Beobachtungen, Begegnungen und Gespräche zusammen und erzählt von Stimmungen, Gefühlen und den Zeichen der Zeit. KLEINSTHEIM (D 2010, 21.4.) Sieben Teenager leben in einer betreuten Wohngemeinschaft mit mehreren Erzieherinnen in einem ehemaligen Schloss in der Magdeburger Börde, weil sie zu Hause nicht mehr klar kamen. Es geht für sie nun darum, miteinander auszukommen, den Hauptschulabschluss nachzuholen, um Ämtergänge, Verliebtsein und vor allem: um das Erwachsenwerden. Die Annäherung an die Jugendlichen – und nicht das Heim – steht im Zentrum des Films. Der Fokus liegt weniger auf ihren Problemen und biografischen Details als auf den Jugendlichen selbst, so wie sie sind. Mit Landschaftsaufnahmen im Wandel der Jahreszeiten und Texten aus dem Off versehen, entsteht ein eindringliches Seelen- und Sittenbild.

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