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KUHLE WAMPE (Slatan Dudow, D 1932) & BUSCH SINGT TEIL 3 (Konrad Wolf, DDR 1981, 8. & 14.7.) Mit seiner Musik wollte Eisler beim Publikum nicht nur Mitgefühl mit den Protagonisten, einer Berliner Arbeiterfamilie, wecken, sondern auch eine Protesthaltung gegen soziale Missstände vermitteln. Ernst Busch ist in einer der Hauptrollen zu sehen. Seine Arbeit als Sänger und Schauspieler sah er politisch, ob in Deutschland oder im Exil. BUSCH SINGT TEIL 3 ist eine Collage aus Gesang, Bild- und Dokumentarmaterial, die das Jahr 1935 beleuchtet. JALSAGHAR (Das Musikzimmer, Satyajit Ray, Indien 1958, 9. & 17.7.) Eine Hommage an die bengalische Musik, aber auch ein Abgesang auf die indische Aristokratie. In einem Palast lebt ein einsamer Adliger, den die Liebe zur Musik ruiniert: Die Reste seines Vermögens verwendet er auf Hauskonzerte und Tanzdarbietungen. „Der stolze alte Aristokrat ist zu weltfern, zu fossil, um für Ray ein Objekt kritischer Demontage zu sein, er versinkt in der Musik, die entscheidend zur suggestiven Eigenart dieses Films gehört.“ (Urs Jenny) PARIS, TEXAS (Wim Wenders, BRD/F/GB 1984, 10. & 13.7.) Ry Cooders hypnotisierende Gitarrenklänge und die Bilder der unwirtlichen texanischen Wüste bilden den unvergesslichen Auftakt und setzen den elegischen Ton für Wenders’ Liebesgeschichte/Roadmovie. Im Mittelpunkt steht die behutsame Annäherung einer Familie: zwischen Travis und seinem kleinen Sohn Hunter, die nach Jahren der Trennung langsam wieder zusammenfinden müssen und sich gemeinsam auf die Suche nach Hunters Mutter/Travis’ Frau Jane machen. IL VANGELO SECONDO MATTEO (Das 1. Evangelium – Matthäus, Pier Paolo Pasolini, I/F 1964, 11. & 16.7.) Ein Mix aus Stücken von Bach und Mozart, Volksliedern und Spirituals liefert die musikalische Grundierung von Pasolinis Adaption des Matthäus-Evangeliums über Leben, Sterben und Auferstehung Jesu Christi. Gedreht in Kalabrien mit Laiendarstellern, nimmt IL VANGELO Anleihen am neorealistischen Kino und formt aus dem Originaltext einen Appell zum gerechten Handeln. "Pasolinis Film ist, so paradox das klingt, um nichts weniger marxistisch, als er christlich ist." (Enno Patalas) BIRD (Clint Eastwood, USA 1988, 12. & 15.7.) Assoziativ nähert sich der Jazzliebhaber Eastwood einem Großen der Jazzgeschichte: dem Saxophonisten Charlie "Bird" Parker (Forest Whitaker), der den Bebop prägte wie kaum ein anderer. Episoden aus seinem Leben, das beherrscht wurde von Alkohol- und Drogensucht, Selbstzweifeln, persönlichen Rückschlägen und kreativer Genialität, gehalten im fiebrigen Rhythmus der Musik. STOP MAKING SENSE (Jonathan Demme, USA 1984, 18. & 22.7.) Der Konzertfilm beginnt mit David Byrne, der das Stück "Psycho Killer" als Solo auf einer akustischen Gitarre spielt. Song um Song, Musiker um Musiker vervollständigt sich die Band auf der Bühne, bis die "Talking Heads" komplett sind. Jonathan Demme hat die Band bei einem Auftritt im Pantage Theater in Los Angeles gefilmt und Musik und Bild zu einer dichten, aufregenden Einheit verschmolzen. BERLIN. DIE SINFONIE DER GROSSSTADT (Walter Ruttmann, D 1927, 19. & 25.7., am Klavier: Eunice Martins) Ein Tag in der Großstadt Berlin, chronologisch dargestellt in fünf Zeitphasen. In abwechselnd rasantem, dann wieder ruhigerem Tempo fächert Ruttmann Bilder der Stadt, des städtischen Lebens und der Menschen auf. Nach Bewegungs- und Kontrastprinzipien montiert,  fügen sich die Aufnahmen von Häuserschluchten, Zügen, Straßen, Arbeiter- und Angestelltenmassen, Maschinen, Leuchtreklamen, Abendvergnügungen zu einer visuellen Sinfonie. PSYCHO (Alfred Hitchcock, USA 1960, 20. & 23.7.) Bernard Herrmann war einer der einflussreichsten Filmkomponisten Hollywoods. Für PSYCHO schrieb er eine insistierende, unheilverkündende Musik, die direkt das Nervenkostüm des Zuschauers anzugreifen scheint. Der Wahn des psychopathischen Mörders Norman Bates (Anthony Perkins) überträgt sich direkt in durchdringende Geigenstakkati. Die berühmte Duschszene mit den dissonant schreienden Violinklängen schrieb Filmgeschichte. FLUG DURCH DIE NACHT (Ilona Baltrusch, BRD 1980, 24. & 28.7.) Ein "existenzialistisches Musical", angesiedelt im West-Berlin der 80er Jahre. Drehorte sind das Café Mitropa mit seiner Musikbox, Treppenhäuser, Zimmerwände. Hier tritt die Regisseurin mit sich selbst und ihren beiden Hauptdarstellern, Gretel Kemeny und Martin Peter, vor laufender Kamera ins Gespräch. Der filmische Prozess wird Teil eines Gedankenspiels über den Tod der Lebenden in der Stadt. ORNETTE: MADE IN AMERICA(Shirley Clarke, USA 1985, 26. & 31.7.) "Was auch immer die Idee ist, es wird nie etwas sein, was du einer anderen Person so erklären kannst, dass sie es genau versteht, also spiel einfach die Musik." So äußerte sich Ornette Coleman und so drehte Shirley Clarke das Porträt des legendären Jazzmusikers: Es beginnt mit seiner Symphonie "Skies of America" und endet im Applaus. Dazwischen lässt sich die ehemalige Tänzerin auf die Musik ein und auf das bewegte Leben des Pioniers des Free Jazz. ASCENSEUR POUR L'ECHAFAUD (Fahrstuhl zum Schafott, Louis Malle, F 1958, 27. & 30.7.) In Malles kühlem Thriller um Schuld und Sühne, Liebe und Misstrauen planen eine Frau (Jeanne Moreau) und ihr Liebhaber die Ermordung ihres Ehemanns. Dann aber bleibt der Geliebte nach der Tat im Fahrstuhl stecken. Die großartige Filmmusik von Miles Davis entstand während einer Session mit Davis und französischen Begleitmusikern. Die Filmszenen wurden ihnen im Studio auf einer Leinwand vorgespielt, während sie dazu improvisierten.

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