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SCHULDNERBERICHTE (D 2001) dokumentiert den ambivalenten Veränderungsmoment im wiedervereinten Deutschland (heute scheinbar unendlich weit zurückliegend), als Krisen vom schambeladen-nestbeschmutzerischen Stigma zur Erfolgschance umdefiniert wurden. Bei aller persönlichen Befangenheit beharren die Filme der Reihe auf einer bildnerisch-geistigen Distanzierungsmöglichkeit des Kinos/Fernsehens gegenüber totaler Vergesellschaftung und ihrer theoretischen Elaboration. D.W. Griffith brauchte wenige Minuten, um in A CORNER IN WHEAT (USA 1909) das Richtige und Falsche an Marx' "ursprünglicher Akkumulation", "Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate" zu zeigen; Erich von Stroheim nahm sich Stunden, um in GREED (USA 1924) auf die Abgründe einer bei Griffith bereits sichtbaren, antagonistisch männlich/weiblich-polarisierten Triebstruktur hinter dem Wirtschaften hinzuweisen. (sh) (20. & 27.11.)

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