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In einer Kurzgeschichte der österreichischen Schriftstellerin Ilse Aichinger sieht sich die Ich-Erzählerin mit der allmählichen Verlagerung ihrer Wohnung vom vierten Stock in den Keller konfrontiert. Es handelt sich um eine Parabel über Fatalismus, Isolation und Teilnahmslosigkeit. Christine Nagels Film WO ICH WOHNE (Österreich 2013) basiert auf Aichingers gleichnamiger Erzählung. In schwarz-weißen fiktiven Spielszenen durchlebt eine junge Frau das Befremden der Figur aus Wo ich wohne. Hinzu kommen Impressionen vom heutigen Wien in Farbe, unveröffentlichte Super-8-Aufnahmen, die Aichinger in den 60er/70er-Jahren selbst filmte, sowie Auszüge aus dem Briefwechsel mit ihrer Zwillingsschwester, die 1939 nach London flüchten konnte, während Aichinger mit ihrer jüdischen Mutter zurück blieb. Eine vielschichtige Collage, die die Beweggründe ihres Schreibens und die existenzielle Dimension von Aichingers Werk deutlich macht. (bik)(19.11.)

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