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Nach "Rocco e i suoi fratelli" (1960) und "Il Gattopardo" (1963), romanhaft und episch, dreht Visconti einen kleinen Film, ein nächtliches Kammerspiel, das weitgehend unbekannt geblieben ist: VAGHE STELLE DELL'ORSA (Sandra, 1965). Der Titel zitiert einen Vers des Dichters Leopardi, mit dem eine Kindheitserinnerung anhebt. Die Hell-Dunkel-Schattierungen, aus denen die Bilder bestehen, schaffen einen Sog, der stärker ist als die Handlung, in der sich mehrere Motive verbinden: ein etruskisches und ein zeitgenössisches Motiv, das antike Motiv der Elektra, das melodramatische Motiv der Geschwisterliebe und das historische Motiv des Völkermords an den Juden. 2013 wurde auf der Mostra in Venedig eine restaurierte Fassung dieses Films uraufgeführt, die das Arsenal jetzt zeigt. Nach dem Prolog beißt Sandra, gespielt von Claudia Cardinale, in einen Keks. Die Familiengeschichte beginnt. Wie im Märchen, sagt Deleuze. (ad) (17.11., im Anschluss Gespräch zwischen G. Koch und A. Düttmann & 25.11.)

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