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MARTHA (BRD 1974, 6.7.) Die in Liebesdingen gänzlich unerfahrene Martha (Margit Carstensen) begegnet dem erfolgreichen und berechnenden Helmut (Karlheinz Böhm) und heiratet ihn bald. Helmut zieht mit ihr in seine düstere Villa, kündigt ohne ihr Wissen ihre Arbeit, unterweist sie im richtigen Handeln, Denken und Fühlen. Dabei behält er stets sein wohlwollendes Lächeln – es ist alles zu Marthas Bestem. Martha gehorcht bereitwillig und ergibt sich ins Leiden. Eine auf die Spitze getriebene Kritik an bürgerlichen Liebesbeziehungen, Melodram und Horrorfilm zugleich. FONTANE EFFI BRIEST (BRD 1974, 13.7.) Eng an Fontanes Roman angelehnt, aber gleichzeitig "ein Film über eine vergangene Zeit aus unserer Sicht" (RWF), geht es um die junge Effi Briest, die den 20 Jahre älteren Baron von Instetten heiratet, in ihrer Ehe keine Liebe findet und sich in eine Affäre flüchtet. "Dies ist kein Frauenfilm, sondern ein Film über Fontane, über die Haltung eines Dichters zu seiner Gesellschaft. Es ist kein Film, der eine Geschichte erzählt, sondern es ist ein Film, der eine Haltung nachvollzieht. Es ist die Haltung von einem, der die Fehler und Schwächen seiner Gesellschaft durchschaut und sie auch kritisiert, aber dennoch diese Gesellschaft als die für ihn gültige anerkennt." (RWF) FAUSTRECHT DER FREIHEIT(BRD 1975, 20.7.) Der Proletarier Franz Biberkopf (gespielt von Fassbinder, benannt nach der Hauptfigur in Döblins "Berlin Alexanderplatz") gewinnt eine halbe Million im Lotto. Zugleich verliebt er sich in den kultivierten Eugen, dessen Firma Franz mit seinem Gewinn sanieren soll. Franz' märchenhafter Aufstieg und um so tieferer Fall folgen den Gesetzen der Ökonomie – im Geschäft wie in der Liebe. CHINESISCHES ROULETTE (BRD 1976, 27.7.) Eine Frau, ihr Geliebter, ihr Mann, seine Geliebte, die gehbehinderte Tochter und ihre stumme Erzieherin treffen sich überraschend auf einem Schloss, wo sie von der Haushälterin und ihrem schriftstellernden Sohn versorgt werden. Die von ihren Eltern vernachlässigte Tochter schlägt vor, "Chinesisches Roulette" zu spielen, um die Kaltherzigkeit und Heuchelei aller Beteiligten aufzudecken. DIE EHE DER MARIA BRAUN (BRD 1978, 3.8.) Maria (Hanna Schygulla) und Hermann Braun bleibt nach ihrer Hochzeit mitten im 2. Weltkrieg nur eine gemeinsame Nacht. Bei Kriegsende ist er in Russland vermisst, während Maria im Nachkriegsdeutschland ihre Chancen ergreift und den gesellschaftlichen Aufstieg schafft. Wie die junge Bundesrepublik steckt sie ihre ganze Energie ins aufblühende Wirtschaftswunder und trennt dabei Geist und Körper, Verstand und Gefühl. IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN(BRD 1978, 10.8.) Der Film erzählt die Geschichte der transsexuellen Elvira in Frankfurt, die ihr Geschlecht aus Liebe zu einem Mann, einem der mächtigsten Bordellbesitzer der Stadt, gewechselt hat. Während ihrer letzten Lebenstage irrt sie durch die alptraumhafte Stadt und rekapituliert ihr Leben: die Kindheit im Kloster, die Arbeit im Schlachthof, die unglückliche Ehe. Einer der verzweifeltesten und radikalsten Filme Fassbinders. LOLA(BRD 1981, 17.8.) Deutschland im Jahr 1957. Die Wirtschaft floriert in der nordbayrischen Kleinstadt, in der geschäftliche Beziehungen bevorzugt im örtlichen Bordell ausgehandelt werden. Ein neuer Baudezernent möchte die korrupten Machenschaften ans Licht bringen, kann seine moralische Überlegenheitsposition aber nicht halten, als er sich in die Prostituierte Lola verliebt. (al)

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