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THE DAZZLING LIGHT OF SUNSET (Salomé Jashi, Georgien/D 2016, 25.10., zu Gast: Salomé Jashi) Mit Hilfe eines lokalen TV-Senders erstellt der Film ein pseudo-ethnografisches Porträt einer kleinen Stadt. Ein Ort, in dem Rituale und Traditionen die Regeln des Alltags bestimmen und zugleich als ferne Reflexion die moderne Welt zunehmend ins Bewusstsein dringt. Wie kann man sich selbst am besten darstellen? Die Vielzahl der Charaktere, Orte und Ereignisse erschaffen ein Mosaik der Kleinstadt, ein Porträt der ganzen Nation, in der Schein mehr gilt als Inhalt. Jashis radikaler Film zeigt: Das georgische Dokumentarfilmkino, wenn nicht die ganze Gesellschaft, ist in rauer Verfassung.

ON THE MOVE (Tsira Gvasalia, Georgien 2013, 29.10.) schildert den vermeintlich gelassenen und passiven Alltag von Bewohnern eines Altenheims, der jedoch auf den zweiten Blick von intensiven Leidenschaften und zahlreichen Interessen geprägt ist. Die alten Leute haben noch Träume und klammern sich an die letzten Lieben ihres Lebens, im Bewusstsein, dass ihnen nicht mehr viel Zeit verbleibt.

ALTZANEY (Nino Orjonikidze, Georgien 2009, 29.10., zu Gast: Nino Orjonikidze) Die 87 Jahre alte Altzaney ist eine Autorität im Pankisi-Tal. Die lokalen Bewohner vertrauen ihr ihre Probleme an, wie auch die Körper der Toten, die zu betrauern sind. Wie kann eine Frau in einem der patriarchalischsten Orte in Georgien eine derartige Autorität erlangen – in einem Ort, in dem bis heute Tradition mehr gilt als das Gesetz?

UN DRAGON DANS LES EAUX PURES DU CAUCASE (The Pipeline Next Door, Nino Kirtadze, F/Georgien 2005, 29.10.) In einem der schönsten Täler in Georgien wird der kleine Ort Sakire von Plänen zu einer Erdöl-Pipeline der britischen BP aufgeschreckt, die vom Kaspischen Meer bis zum Mittelmeer gebaut werden soll. Das Bauwerk würde die Landschaft zerstören, die finanzielle Kompensation stiftet Anreize. Die Atmosphäre heizt sich auf und schlägt um in Chaos und einen offenen Konflikt zwischen dem Erdölkonzern und den Vertretern des Dorfes. Wird die Ölleitung die Dorfgemeinschaft endgültig entzweien, oder bietet sie eine überzeugende Perspektive von Reichtum und Wohlstand?

THE THINGS (Nino Gogua, Georgien 2016, 31.10., zu Gast: Nino Gogua) Im Mittelpunkt stehen die einzigen und letzten Dinge, die georgische Binnenflüchtlinge während des russisch-georgischen Krieges 2008 auf der Flucht aus ihren Heimatdörfern in Südossetien retten konnten. Über die Beziehungen der Besitzer zu ihren Dingen enthüllt sich der Alltag der Flüchtlinge: THE THINGS erzählt die universelle Geschichte einer Fluchterfahrung.

WHEN THE EARTH SEEMS TO BE LIGHT (Salome Machaidze, Davit Meskhi, Tamuna Karumidze, Georgien 2015, 31.10.) Erzählt wird die Geschichte von jungen Skatern und Musikern, die sich in der widersprüchlichen Realität eines post-sowjetischen Landes verlieren – ein Land, in dem man an der Macht der Kirche und der Politik zerbrechen kann. Ein dichter Blick in die Welt von Jugendlichen, die sich auf der Suche nach Freiheit und Romantik befinden. (kg)

Die Filmreihe der Heinrich-Böll-Stiftung wird im Oktober und November in weiteren Städten Deutschlands zu sehen sein.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

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