Direkt zum Seiteninhalt springen

Auch Julien Faraut arbeitet in seinem Film L’EMPIRE DE LA PERFECTION (In the Realm of Perfection) mit Material, das weitgehend in den 80ern entstand. Ein Regisseur versuchte damals, das Tennisspiel mit filmischen Mitteln zu analysieren. Seine akribischen Aufnahmen der Matches von John McEnroe während der French Open bilden hier Anlass für einen humorvollen Blick auf die Parallelen von Film und Spiel: Das Kino lügt, nicht aber der Sport.

Einen ebenso kuriosen Blick auf den Ballsport wirft Corneliu Porumboius FOTBAL INFINIT (Infinite Football). Er zeigt die abstrusen Anstrengungen eines Beamten in der rumänischen Provinz, der Welt eine Verbesserung des schönen Spiels zu hinterlassen. Aber dreht sich hier wirklich alles um Fußball?

Zwei US-amerikanische Spielfilme beleuchten intellektuellen Eskapismus. Ted Fendts zweiter Spielfilm CLASSICAL PERIOD ist eine verschroben-melancholische Geschichte über Intellektualität und Einsamkeit. In einer Lesegruppe tauscht man sich eifrig über kulturgeschichtliche Referenzen aus: ein Versuch, der modernen Welt zu entfliehen oder sich selbst?

In einem ähnlichen Milieu New York Citys spielt Ricky D’Ambroses Debüt NOTES ON AN APPEARANCE. Vor dem Hintergrund von Unruhen, die von einem Philosophen ausgelöst werden, erzählt er mittels echter Dokumente und fiktiver Hinterlassenschaften von einem jungen Mann, der schon bald verschwindet. Ein unheimlicher Blick auf modernes Leben.

Josephine Deckers MADELINE’S MADELINE hingegen stürzt sich kopfüber in die Analogien von Kreativität und Wahnsinn. Mit ihrer Mutter verbringt die jugendliche Heldin ungern Zeit, frei fühlt sie sich vor allem in ihrer Theatergruppe. Doch wo liegt die Grenze zwischen Rolle und Persönlichkeit?

Zwei Filme aus Marokko beleuchten Geschlechterverhältnisse. Jahilya von Hicham Lasri ist eine wütende Abrechnung mit einer frauenfeindlichen marokkanischen Gesellschaft, der er nur Niederträchtigkeit attestiert.

Narjiss Nejjars APATRIDE (Stateless) erzählt aus weiblicher Perspektive von einem historischen Ereignis, das noch heute die Beziehung zwischen Marokko und Algerien bestimmt. In berückenden Bildern zeigt ihr Spielfilm eine sanfte, aber bestimmte Frau, die die Grenze zwischen den beiden Ländern zu überwinden sucht.

Hong Sangsoo kehrt ins Forum zurück. PUL-LIP-DEUL (Grass) ist eine heitere Geschichte über Gäste eines kleinen Cafés, dessen Inhaber die klassische Musik liebt. Kim Minhee, die 2017 den Silbernen Bären für die beste Darstellerin gewann, spielt hier eine Autorin, die lieber beobachtet als teilnimmt.

Ein neuer Forumsgast ist Sergei Loznitsa mit DEN' POBEDY (Victory Day). Alljährlich am 9. Mai versammelt sich eine riesige Menschenmenge am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow. Genau beobachtet Loznitsa das Treiben zwischen Stolz und Nachdenklichkeit, Patriotismus und Geltungsbedürfnis.

Mitglieder im Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. erhalten für alle Vorführungen von Forum und Forum Expanded eine Ermäßigung auf den regulären Ticketpreis. Auch der Einsatz von Sammelkarten (erhältlich nur im Kino Arsenal) ist in allen unseren Spielstätten möglich.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur