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Das Karrabing Film Collective ist ein indigenes Medienkollektiv, das sich 2010 gründete und am oberen Ende des Northern Territory in Australien seinen Sitz hat. Es versteht sich als Basisbewegung, die ihre ästhetische Praxis als Mittel zur Selbstorganisation nutzt. Ihre Filme zeigen ihr Leben, schaffen Verbindungen zu ihrem Land und greifen in das globale Bild von Indigenität ein. Sie entwickeln eine eigene künstlerische Sprache zwischen Fiktion und Dokumentation sowie zwischen Geschichte und Gegenwart, die als neue Form des kollektiven indigenen Handelns verstanden werden kann. Das Medium Film ist eine Form der Überlebensstrategie – eine Weigerung, das eigene Land zu entäußern und ein Mittel zur Erforschung gesellschaftlicher Bedingungen der Ungleichheit.

Im Rahmen des Stoffwechsel-Projekts von Film Feld Forschung eröffnen wir das Programm mit der Oral-History-Arbeit 24 HOURS (2019) auf dem Außengelände des silent green Kulturquartier. THE MERMAIDS, OR AIDEN IN WONDERLAND (2018), der jüngst im Forum Expanded zu sehen war, läuft anschließend zusammen mit NIGHT TIME GO (2017) in der Kuppelhalle. NIGHT TIME GO verbindet Reenactments mit Archivmaterial und widmet sich den Verhaftungen von Indigenen während des 2. Weltkrieges. (20.8.)

Weiter geht es im Arsenal mit THE JEALOUS ONE (2017) über Bürokratie, Eifersucht und Familienstreitigkeiten. Auch WUTHARR, SALTWATER DREAMS (2016) erzählt mithilfe von Rückblenden vom Streit einer indigenen Großfamilie – in diesem Fall über die Ursache eines Motorschadens, der ihr Boot lahmlegt. (21.8.)
In WINDJARRAMERU (THE STEALING C*NT$) (2015) werden junge Männer fälschlicherweise verdächtigt, Bier gestohlen zu haben. Auch in WHEN THE DOGS TALKED (2014) geht es um strukturellen Rassismus und Armut. Beide Filme prägten den Karrabing-eigenen Stil des „improvisierten Realismus“. (22.8.) Gäste: Ethan Jorrock, Angelina Lewis, Elisabeth A. Povinelli und Kieran Sing. Im Rahmen von Archive außer sich. (stss)

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