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Eine Spurensuche zum Dorf Rhina in Oberhessen, genauer zu dessen jüdischen Einwohner*innen, die nach 1933 vertrieben und ermordet wurden. Die Gegenwart zum Zeitpunkt der Entstehung von Pavel Schnabels und Harald Lüders’ Dokumentarfilm JETZT, NACH SO VIEL’ JAHREN (BRD 1981) ist erschreckend: Der jüdische Friedhof ist noch immer verwüstet, die militärisch getrimmte junge Feuerwehr gilt weiterhin als „anständige Kindererziehung“, eine gefälschte Schulchronik, in der sich ausgerechnet am 9. November 1938 keine Einträge finden – die Seiten wurden entfernt. Der Kontrast zwischen den ausweichenden Phrasen der Dorfbewohner und den lebendigen Erinnerungen an ihre Zeit in dem Dorf, die die überlebenden jüdischen Bewohner*innen Rhinas, die in New York Zuflucht gefunden haben, mit den Filmemachern teilen, könnte nicht größer sein. Zurück in Rhina konfrontiert der Film die Dorfbewohner mit den Aufnahmen der Überlebenden aus New York. JETZT, NACH SO VIEL’ JAHREN ist filmische Erinnerungsarbeit. (bg) Einführung: Borjana Gaković (20.1.)

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