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Im Blickpunkt von Archival Assembly #2 steht die kritische Reflexion der Kategorie des filmischen Erbes, aber auch des Kulturerbes im Allgemeinen, z.B. im Verhältnis zur Kolonial- und Migrationsgeschichte oder zur Geschichte politischer und ästhetischer Bewegungen.
Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der eigenen Institutionsgeschichte: Obwohl die Filmsammlung des Arsenal ästhetisch und politisch als eine Geschichte des Widerstands betrachtet werden kann, spielten westliche Ordnungskategorien wie „Weltkino“ oder „Filmland“ stets eine große Rolle. 60 Jahre nach seiner Gründung sieht sich das Arsenal in der Verantwortung einer kritischen Auseinandersetzung mit Begriffen, die es selbst mit hervorgebracht hat. Das Archiv wird als gleichermaßen konstitutiver wie abhängiger Teil einer weltweit verstreuten Archivlandschaft betrachtet, die etablierte Strukturen wie Filmmuseen und Kinematheken ebenso umfasst wie prekäre Archivbestände und Projekte, sowie die damit verbundenen Machtverhältnisse.

“If today is the past of the future we can influence the future. And if today is the future of the past we’re already living the future.” (aus KUMBUKA von Petna Ndaliko Katondolo)

Archival Assembly #2 präsentiert neue Restaurierungen, zeitgenössische Filme, transnationale Archivprojekte sowie eine Ausstellung (8.6.–2.7.) kuratiert von Ala Younis und Maha Maamoun. In Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt wird ein zweitägiges Symposium hybrid veranstaltet (9. & 10.6.). Das Thema ist der Titel eines gleichzeitig erscheinendes Buches: „Accidental Archivism. Shaping Cinema’s Futures with Remnants of the Past“. Das Konzept des „Accidental Archivism“ – der Begriff wurde von Didi Cheeka geprägt – durchzieht alle Bereiche des Festivals als ein Modell, das die Möglichkeit eröffnet, etablierte und festgefahrene Strukturen durch unerwartete Eingriffe von außen wachzurütteln und nachhaltig zu verändern. Eine Reihe informeller Projektpräsentationen, den „Found Futures“, die in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entwickelt werden, befassen sich mit Fragen dekolonialer, transnationaler Archivierungspraktiken, die ein neues Verständnis von Kino schaffen, bei dem nicht nur Inhalte, sondern auch Strukturen geteilt werden.

Archival Assembly #2 wird im Kino Arsenal, dem silent green Kulturquartier und Sinema Transtopia in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt und dem Goethe-Institut veranstaltet. Das Festival wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Das Buch wird herausgegeben von Stefanie Schulte Strathaus und Vinzenz Hediger. Es erscheint in der Reihe "Configurations of film" bei meson press als Kooperation zwischen dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst und www.konfigurationen-des-films.de.

Logo: Key Visual „Archival Assembly“ von Ala Younis

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