Im Blickpunkt von Archival Assembly #2 steht die kritische Reflexion der Kategorie des filmischen Erbes, aber auch des Kulturerbes im Allgemeinen, z.B. im Verhältnis zur Kolonial- und Migrationsgeschichte oder zur Geschichte politischer und ästhetischer Bewegungen.
Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der eigenen Institutionsgeschichte: Obwohl die Filmsammlung des Arsenal ästhetisch und politisch als eine Geschichte des Widerstands betrachtet werden kann, spielten westliche Ordnungskategorien wie „Weltkino“ oder „Filmland“ stets eine große Rolle. 60 Jahre nach seiner Gründung sieht sich das Arsenal in der Verantwortung einer kritischen Auseinandersetzung mit Begriffen, die es selbst mit hervorgebracht hat. Das Archiv wird als gleichermaßen konstitutiver wie abhängiger Teil einer weltweit verstreuten Archivlandschaft betrachtet, die etablierte Strukturen wie Filmmuseen und Kinematheken ebenso umfasst wie prekäre Archivbestände und Projekte, sowie die damit verbundenen Machtverhältnisse.