Der Kunst- und Wissenschaftsvermittler Stefan Aue übernimmt ab dem 1. August 2025 die kaufmännische Leitung des Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. und bildet zusammen mit der künstlerischen Leiterin Stefanie Schulte Strathaus den Vorstand. Er folgt damit der Juristin und Kunsthistorikerin Anna Mallmann, die nach dreieinhalb Jahren ihre Tätigkeit für das Arsenal beendet.

Die 16. Arsenal Summer School findet unter dem Thema "On Location: Kino im Kiez" vom 20. bis zum 22. August im silent green statt.

Das Arsenal – Institut für Film und Videokunst ist jetzt Mitglied der FIAF (Fédération Internationale des Archives du Film / International Federation of Film Archives). In der Generalversammlung, die am 1. und 2. Mai in Montréal stattfand, wurde beschlossen, die seit 2019 bestehende assoziierte Mitgliedschaft in eine Vollmitgliedschaft umzuwandeln.

Vor 30 Jahren begann Aysun Bademsoy eine Langzeitbeobachtung der ersten türkischen Frauen-Fußballmannschaft Europas. Mit Mädchen am Ball (1995) zeigte sich, dass der BSC Agrispor in Berlin-Kreuzberg mehr als nur ein Sportverein für die Heranwachsenden war: inmitten von Turnieren und Freundschaften gewannen die Spielerinnen ein neues Selbstbild. Im vierten Teil SPIELERINNEN liegt der Fokus auf der nächsten Generation – Jugendliche, die in Berlin geboren und aufgewachsen sind, sich aber dennoch entfremdet von einer Mehrheitsgesellschaft fühlen und in konservative Rollenbilder flüchten.

Wir trauern um Corinne Cantrill. Die im Februar verstorbene Filmemacherin und ihr Mann Arthur (*1938) sind zentrale Figuren des experimentellen Kinos. Ihr Werk erforscht die materiellen Eigenschaften des Films sowie die visuelle und akustische Beschaffenheit der australischen Landschaft. Corinne Cantrill war mit unbändiger Energie und Willensstärke bestrebt, ihr Potential als Frau, Lebensgefährtin, Mutter, Künstlerin, Filmemacherin auszuloten und zu nutzen. Es ist ihr gelungen. Wir werden sie nicht vergessen. 

Wilhelm Hein, einer der einflussreichsten und radikalsten Experimentalfilmer jener Generation, die das Kino seit den 1960er Jahren von innen nach außen kehrte, ist am 15. März nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren gestorben. Dies teilte seine Lebenspartnerin, die Fotografin Annette Frick gestern mit, mit der er seit 1992 die Bilder-Zeitschrift „Jenseits der Trampelpfade“ herausgab.

Statt die Geschichte eines untergegangenen Verlagshauses und seiner Bücher zu erzählen, gräbt sich der neue Film von René Frölke durch dessen Hinterlassenschaften. Ein Jedes wird zum Fragment. So lässt sich der Film treiben, am Flüchtigen und Nutzlosen entlang, im Fahrwasser der Musik seiner Protagonistin Tessa, auf der Suche nach einer eigenen menschlichen Geschichte der Wissens- und Zeichenproduktion.

Neben den silbernen und goldenen Bären vergeben verschiedene unabhängige Jurys Preise auf der Berlinale. Dabei wurden auch mehrere Filme aus dem Forum ausgezeichnet.

Der Berlinale Dokumentarfilmpreis 2025 geht an HOLDING LIAT von Brandon Kramer. Lobende Erwähnungen erhielten die Forumsfilme CANONE EFFIMERO und LA MEMORIA DE LAS MARIPOSAS (The Memory of Butterflies).

Der diesjährige Caligari-Preis geht an FWENDS von Sophie Somerville. Die Jury sieht im Film „ein lebhaftes Dokument eines spürbar lustvollen kreativen Prozesses“ und ein „kosmopolitisches Selbstzeugnis der Ängste und Motivationen junger Frauen.“

Mit größter Sorge haben wir die Kürzungsvorhaben des Berliner Senats im Kulturbereich zur Kenntnis genommen.
Das Arsenal erhält zwar eine Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sieht sich aber von diesen Sparmaßnahmen indirekt stark betroffen.

Nach dem Abschied vom Potsdamer Platz Anfang 2025 beginnt für das Arsenal ein Jahr ohne eigenes Kino, bevor der neue Saal Anfang 2026 im silent green Kulturquartier im Wedding eröffnet wird.

Für die Namensgebung des Kino Arsenal im Jahre 1970 gab es eine Reihe unterschiedlicher Gründe. Einer davon war die Anspielung auf den Stummfilm des ukrainischen Regisseurs Oleksandr Dowschenko aus dem Jahre 1929. Wir haben den Autor und Filmkritiker Bert Rebhandl gebeten, sich den Film aus heutiger Perspektive noch einmal anzusehen. Entstanden ist eine umfassende Recherche und Neubetrachtung.