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Diese Tage in Terezín

Those Days in Terezín
Filmstill aus "Diese Tage in Terezín" von Sibylle Schönemann. Zu sehen ist eine Frau in einem Innenhof auf einer Plattform mit einem Koffer.
Still aus DIESE TAGE IN TEREZÍN von Sibylle Schönemann © ma.ja.de Filmproduktions GmbH
  • Regie

    Sibylle Schönemann

  • Deutschland, Tschechien / 1997
    80 Min. / 35 mm / OmeU

  • Originalsprache

    Deutsch, Englisch, Tschechisch

Zwischen Sibylle Schönemanns bekanntestem Film, Verriegelte Zeit, der 1991 unter anderem in Jerusalem lief, und Diese Tage in Terezín (Forum 1997) über den Getto-Kabarettisten Karel Švenk, genannt der „Chaplin aus Theresienstadt“, liegen sieben Jahre. Zwar machte sie in dieser Zeit mehrere Filme, gedanklich und recherchierend aber war sie seit der Israel-Reise vor allem bei einem Thema: der Shoah. Auschwitz und Meuselwitz hießen die weiteren Stationen des begnadeten Unterhaltungskünstlers Švenk. Beim Todesmarsch nach Mauthausen verstarb er. 50 Jahre später wandert Schönemann mit der Autorin Lena Makarova und der israelischen Sängerin Victoria Hanna Gabbay durch die Straßen von Terezín. Das Faszinierende an ihrer Spurensuche ist, wie mit jeder neuen Begegnung mit Menschen, die den Kabarettkünstler kannten, ein immer größeres Netzwerk geknüpft wird, in dem ein Dialog sowohl der Kulturen (Tschechisch, Hebräisch, Deutsch, Englisch – alle sind hier polyglott) als auch der Generationen gepflegt wird. Und damit auch Erinnerung: an das Lachen im und als Widerstand, an die Lieder, nicht zuletzt den „Theresienstädter Marsch“. Ein kluger, radikal offener Film. Eine Aufstandsgeste. (Barbara Wurm)

Sibylle Schönemann, 1953 in Berlin geboren. Nach dem Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg Regieassistentin und Dramaturgin im DEFA-Studio für Spielfilme. 1984 stellte sie einen Ausreiseantrag. Daraufhin wurde sie vom Ministerium für Staatssicherheit verhaftet und später freigekauft. Ihr Film Verriegelte Zeit (1990), eine Reflektion über ihre Zeit in der Haft und ihre Folgen, erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Von 1987 bis 1992 Dramaturgin und Drehbuchlektorin im Hamburger Filmbüro, seit 1991 freie Autorin und Regisseurin. Lebt und arbeitet seit 2006 wieder in Potsdam.

Produktion Heino Deckert, Hannes Schönemann. Produktionsfirmen Ma.ja.de. Filmproduktions GmbH (Leipzig, Deutschland), Der Ochsenkopf Film- und Fernsehproduktion (Schwerin, Deutschland). Regie Sibylle Schönemann. Buch Sibylle Schönemann, Lena Makarova. Kamera Hans Rombach. Montage Renate Merck. Ton Uve Haußig. Aufnahmeleitung Aleš Komárek, Micháel Prikrýl. Ausführende*r Produzent*in Heino Deckert. Koproduktion Czech TV. Mit Victoria Hanna Gabbay, Manka Alter, Orni, Hanna Fialová-Malka, Irene Ravelová, František Domazlicky, Jitka Domazlicky, Josef Švehla, Jenny Švehla, Věra Lišková, Marta Fantlová, Jarmila Potůčková, Luděk Eliáš.

Filme: 1976: Kinder kriegen? (Kurzfilm), Skizze über einen Clown (Kurzfilm). 1979: Manuela (Kurzfilm). 1980: Ramona. 1990: Verriegelte Zeit / Locked Up Time. 1992: Zwischen Himmelpfort und Fegefeuer (Dokumentarfilm). 1993: Risse im Land (Dokumentarfilm). 1995: Wenn Kinder zur Flasche greifen (Dokumentarfilm). 1997: Diese Tage in Terezín / Those Days in Terezín. 2002: Diagnose: Neurodermitis. Leben mit der Krankheit (Dokumentarfilm).

Bonusmaterial

Interview

  • Filmstill aus "Diese Tage in Terezín" von Sibylle Schönemann. Zu sehen ist eine Nahaufnahme von zwei Frauen, die sich am Straßenrand unterhalten.

    Interview

    Sibylle Schönemann erinnert sich an die Entstehung von DIESE TAGE IN TEREZÍN

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