Direkt zum Seiteninhalt springen

Goethe-Institute Indien und Sri Lanka:
Filme aus dem ­Arsenal-Archiv (2)

IN PRAISE OF SLOWNESS

In den Städten Neu-Delhi, Kolkata, Mumbai, Pune und Bangalore fand im November der Auftakt eines umfangreichen Programms statt, das in Zusammenarbeit mit den lokalen Goethe-Instituten und weiteren Partner*innen entwickelt wurde. Im Dezember folgen zwei weitere Standorte in Indien und Sri Lanka.

Chennai: In Anwesenheit der Regisseurin Deepa Dhanraj werden zwei Filme des Yugantar Kollektivs gezeigt: TAMBAKU CHAAKILA OOB ALI (Tobacco Embers, 1982) über eine der größten Arbeiter*innenbewegungen der damaligen Zeit und das Porträt von SUDESHA (1983), einer Dorfaktivistin in der Chipko-Waldschutz-Bewegung an den Ausläufern des Himalaya. Die Veranstaltung wird begleitet von einem Gespräch mit der Regisseurin über ihr dokumentarisches Filmschaffen, das in den frühen 80er-Jahren als Teil des feministischen Filmkollektivs Yugantar begann und bis in die Gegenwart reicht. (2.12.)

Colombo: Einmal monatlich präsentiert das Goethe-Institut Sri Lanka in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Anomaa Rajakaruna das Film Forum. Für das Dezember-Programm hat sie DE CIERTA MANERA (Sara Gómez, Kuba 1974) ausgewählt, in dem sich die Regisseurin mit dem Transformationsprozess der kubanischen Gesellschaft auseinandersetzt. Der Film wird der Ausgangspunkt für eine Masterclass zum Thema Restaurierung im Rahmen des diesjährigen Agenda 14 Short Film Festival sein, das Rajakaruna gründete und seither leitet. Als Carte blanche präsentiert das Festival das Programm „How Soon Is Never?“ mit Kurzfilmen aus den 70er-Jahren und neueren Produktionen, die im Programm des Berlinale Forum Expanded gezeigt wurden. Verbindendes Element aller Filme sind Strukturen der Unterdrückung: Sie erzählen von Ausgeliefertsein (ADONIS XIV, Bako Sádykow, Tadschikische SSR 1977) und Durchhaltevermögen (ATLANT, Nana Djordjadze, Georgische SSR 1979 und IN PRAISE OF SLOWNESS, Hicham Gardaf, UK/Italien 2023), enthüllen koloniale Strukturen in der Auseinandersetzung mit Archivmaterial (KAPITA, Petna Ndaliko Katondolo, USA 2020), konfrontieren sich mit einem Ort und der Last seiner Geschichte (BÖSE ZU SEIN IST AUCH EIN BEWEIS VON GEFÜHL, Cynthia Beatt, BRD 1983) und bilden kollektiven Widerstand, in dem sie die Geschichte zu ihrer eigenen machen (NEVER, Armando Lulaj, Albanien 2013). (3.–5.12.) (Markus Ruff)

Gefördert durch:

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds

Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.