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Kino Ponrepo, Prag:
 Woman Rose Song Bone

Das Národní filmový archiv (NFA) in Prag wurde 1943 gegründet und ist eine der wichtigsten Institutionen zur Bewahrung des kulturellen Erbes in der Tschechischen Republik. Die stets offene und solidarische Haltung des NFA jenseits geografischer Grenzen und tradierter Verbindungen zeigt sich im Engagement seiner Mitarbeiter*in­nen in internationalen Netzwerken wie der FIAF (International Federation of Film Archives) oder ACE (Association of European Cinematheques), aber auch in der Zusammenarbeit mit dem Arsenal, die Jahrzehnte zurück reicht und bis heute weiterwirkt. So berät Matěj Strnad, Leiter der kuratorischen Abteilung, das zweijährig stattfindende Festival Archival Assembly und die Kuratorin Klára Trsková war im Rahmen eines Programms der FIAF drei Monate lang Gast im Team des Arsenal.

Im Rahmen der Reihe Woman Rose Song Bone widmet sich das Kino des NFA feministischen und queeren Perspektiven. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf Regisseurinnen und andere Filmarbeiterinnen zu lenken sowie die Darstellung von Frauen und die Funktion weiblicher Figuren in Erzählungen kritisch zu reflektieren.

DEVDAS (Bimal Roy, Indien 1955), eine Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Sharat Chandra Chattopadhya, zeigt die tiefe Verankerung heteronormativer Liebe in der Mythologie des indischen Films. Roy legt dabei jedoch den Fokus auf eine sehr differenzierte Darstellung der weiblichen Hauptfiguren.
BADNAM BASTI (Prem Kapoor, Indien 1971), ein Melodram aus der sogenannten indischen Neuen Welle, handelt von einer Dreiecksbeziehung zwischen zwei Männern und einer Frau und gilt als erster indischer Queer-Film. 2019 wurde er im Archiv des Arsenal wiederentdeckt und restauriert.
Der Experimentalfilm RIDDLES OF THE SPHINX (UK 1977) von Peter Wollen und Laura Mulvey, Autorin des wegweisenden feministischen Essays „Visuelle Lust und narratives Kino“ (1975) stellt den Versuch dar, Methoden der Filmtheorie, Psychoanalyse und des Feminismus filmisch umzusetzen.
In WINTER ADÉ (Helke Misselwitz, DDR 1988) sprechen Frauen unterschiedlichen Alters, sozialer Herkunft und beruflicher Betätigung von ihren Hoffnungen, Sehnsüchten und Enttäuschungen. Eingebettet in eine Zugfahrt durch die DDR entsteht ein Eindruck des Lebens und der Stimmung ein Jahr vor dem Mauerfall. (Stefanie Schulte Strathaus)

Gefördert durch:

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds

Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.