Der kleine Godard

Film als Material verändert sich kontinuierlich. In Archiven wird diese Veränderung mittels Zustandsberichten dokumentiert. Manchmal kann die Begegnung zwischen dem Prüfer und der Filmkopie ein Gefühl der Offenbarung hervorrufen. In dieser Serie möchte der Filmemacher Juan González seine persönlichen Entdeckungsmomente während seiner Tätigkeit als Kopienprüfer des Arsenals teilen. Diese Vorführung widmet sich dem Film DER KLEINE GODARD (BRD 1978). Darin versucht Hellmuth Costard, „der kleine Godard“, eine Frage zu beantworten, die ihm Jean-Luc, „der große Godard“, gestellt hat: „Ist es möglich, heute in Deutschland Filme zu machen?“ Costard beantwortet diese Frage durch einen Film. Durch einen Film, der den Versuch darstellt, einen Film zu machen. Durch einen Film, der den Antrag auf Filmfördermittel thematisiert. Ökonomie, Technik, Autorenschaft, Kunst und Zeit kollidieren in einem Werk, dessen zentrale Frage für alle nach wie vor aktuell ist, die sich für unkonventionelle Formen der Filmproduktion interessieren. (jg)