Sa 24.02.
15:00
Regie
Tamara Uribe, Felipe Morgado
Chile / 2024
80 Min.
/ OmeU
Originalsprache
Spanisch
Kino
silent green Kulturquartier
zu den Ticketszu dem KalenderDas als blühende Oase Südamerikas geltende Chile ist geprägt von Neoliberalismus und hohem Wirtschaftswachstum, aber auch von Armut, sozialer Ungleichheit und dem Erbe der Pinochet-Militärdiktatur. Im Oktober 2019 entbrennen kurz vor der Corona-Pandemie in der Hauptstadt Proteste gegen die Preissteigerung für öffentliche Verkehrsmittel, die sich wie ein Lauffeuer in weiten Teilen des Landes verbreiten und zu einer vielgestaltigen Bewegung für Verfassungs- und Wirtschaftsreformen anwachsen. Über den Zeitraum von drei Jahren, bis zum Scheitern der Verfassungsgebenden Versammlung 2022 und dem anschließenden politischen Backlash, fangen Tamara Uribe und Felipe Morgado die Ereignisse und ihre Topographie in unkommentierten Sequenzen ein und geben den aktivistischen Kräften ein Gesicht, ohne für Protagonist*innen Partei zu ergreifen: ob indigen, feministisch, militant, anarchistisch oder konservativ – alle finden sie Platz in dem formal gewagten Epochengemälde, das zugleich Momentaufnahme ist. Wer sich auf diesen Streifzug durch eine Gesellschaft im Aufbruch einlässt, wird mit Einblicken in Demokratieprozesse, Massenproteste und ihre soziopolitischen Dynamiken belohnt. (Irina Bondas)