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"Counterculture": For Life, Against War

Filmstill aus FOR LIFE, AGAINST WAR: Ein Junge trägt ein Schild mit dem Aufdruck "We want peace yes".

Fr 20.01.
21:00

  • Regie

    Week Of the Angry Arts

  • USA / 1967
    114 Min. / 16 mm / OF

  • Programm

    Counterculture

  • Kino

    Arsenal 1

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  • Gespräch (online) mit Amy Taubin (Filmkritikerin), anschließend Filme

Als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kulturelle Erneuerungsbewegungen die Gesellschaften weltweit aufwühlten, erfand sich auch das Kino neu – die französische Nouvelle Vague mit ihrem Leitmedium der Cahiers de Cinéma ist nur ein Beispiel dafür. Angelehnt daran gründeten die Mekas-Brüder 1952 in New York das legendäre Film Culture Magazine, mit dem sie ein unabhängiges amerikanisches Kino sichtbar machen wollten. Die Zeitschrift wurde jedoch schnell zum Sprachrohr eines nicht-kommerziellen, experimentellen und avantgardistisches Films. Und damit zur Verteidigungslinie einer Gegenkultur, die sich spätestens seit dem Vietnam-Krieg zu einem breiten Antiestablishment-Phänomen formierte.

Jonas Mekas, der anfangs die Nähe zu dieser explizit politischen Gegenkultur suchte und zugleich in den 1960er Jahren zu einer zentralen Figur der Undergroundkultur wurde, interessierte sich seinerzeit für verschiedenste künstlerische Protestformen. Tanz, Performance und Theater flossen in seine eigenen Filme ein. Seine Fluchterfahrung sensibilisierte ihn aber über den Vietnam-Krieg hinaus für die zunehmende nukleare Bedrohung des Kalten Kriegs. Sein Eintreten für die Avantgarde als Gegenkultur hielt sich aber nicht mit der Unterstützung bestimmter künstlerischer oder politischer Bewegung hinaus. Es war geprägt von einer prinzipiellen Verteidigung der ästhetischen Erfahrung des Alltags als eine humanisierende Kraft.

Gideon Bachmanns Dokumentarfilm JONAS, der für den NDR entstanden ist, porträtiert Mekas 1968 als Underground-Impresario auf seinen täglichen Streifzügen durch New York, das dabei beiläufig als widerständige Kunstmetropole mit porträtiert wird.

FOR LIFE, AGAINST WAR (1967) ist ein einzigartige Zeitdokument künstlerischen Aktivismus. Für den Komplilationsfilm, der als ein kollektives Statement amerikanischer unabhängiger Filmemacher*innen gegen den Vietnemkrieg entstand, trug Mekas seinen Kurzfilm WHEN (1967) bei, in dem er wortlos die amerikanische Unabhängigkeitserklärung abfilmt.

Die amerikanische Autorin und Kritikerin Amy Taubin, die ab 1961 nicht nur regelmäßige Besucherin der Film-Makers’ Cinematheque war, sondern später auch mit Jonas Mekas zusammenarbeitete berichtet im Gespräch über „Jonas Mekas and the New York Underground“.

Programm:
Gespräch (online): „Jonas Mekas and the New York Underground“ mit Amy Taubin (Filmkritikerin)
Lesung: Heike Geißler und Goda Palekaitė, aus Texten von Jonas Mekas
Jonas Gideon Bachmann Deutschland 1968 Digital file OmE 30 Min.
For Life, Against War (Selections) Week Of The Angry Arts USA 1967 16 mm OF 114 Min.

Gefördert durch:

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