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Symposium "Accidental Archivism. Shaping Cinema’s Futures with Remnants of the Past"

Filmstill aus DELHI DURBAR, 1903: Eine Prozession mit zwei reich geschmückten Elefanten.

Fr 09.06.
10:00

10.00–10.30: Einführung von Stefanie Schulte Strathaus und Vinzenz Hediger

10.30–11.00: A Non-human Archive
Keynote von Veena Hariharan (Jawaharlal Nehru University), Moderation: Vinzenz Hediger
Was zeichnet ein „accidental archive“ aus? Wie grenzt es sich vom ideologisch geprägten institutionellen Archiv ab? Vor dem Hintergrund der jüngsten Veränderungen in der archivarischen Lesepraxis befasst sich dieser Vortrag mit der Präsenz des Nicht- Menschlichen im „accidental archive“.

11.00–12.15: New Cinephilias: Is Auteurism a Manspreading Machine?
Mit Elena Gorfinkel (King’s College London), Skadi Loist (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF), Girish Shambu
Moderation: Marc Siegel (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Der cinephile Kanon, wie der Blick im klassischen Kino überhaupt, ist männlich. Er besteht aus großartigen Werken von hauptsächlich männlichen Regisseuren sowie aus einigen „création en couple“ (Nicole Brenez) von beispielsweise Godard/Miéville und Straub/ Huillet. Festivalprogramme erzählen weiterhin eine ähnliche Geschichte: Filme von Regisseurinnen und nichtcis- männlichen Regisseur*innen sind nach wie vor unterrepräsentiert. Ist der Auteurismus eine Manspreading Maschine? Welche anderen Methoden und Modelle gibt es, um ein zukünftiges Kino zu schaffen und zu kuratieren?

14.30–15.45: Generating Futures from Projections of the Past: New Archival Spaces and Places of Cinema
Mit Marinho de Pina (Mediateca Onshore), Tamer El Said (Cimatheque – Alternative Film Centre), Nour Ouayda (Cinematheque Beirut) Moderation: Stefanie Schulte Strathaus
Als die Dokumentarfilmemacherin Atteyat Al-Abnoudy ihren Nachlass der gerade eröffneten Cimatheque – Alternative Film Centre in Kairo übergeben wollte, wurde ihr gesagt, dass sie ein Kino betrieben und kein Archiv. „Aber das solltet ihr“, erwiderte sie. Sie hatte recht: Die Zukunft des Kinos liegt im Archiv. Auf dem Panel wird das gesellschaftliche und visionäre Potenzial von Archiven diskutiert sowie deren Vermögen, das Kino aus der Perspektive der Ungehörten und Unsichtbaren, Marginalisierten und Vergessenen neu zu denken.

16.00–17.15: Was anderes machen (The Home and the Movie). Bibliothek der Bilder: Rundfunkarchive öffentlich denken
Mit Thomas Schärer (Historiker, Kultur- und Filmwissenschaftler), Burkhard Althoff (Redaktionsleiter ZDF „Das kleine Fernsehspiel“), Tabea Rößner (Journalistin, MdB Die Grünen, Vorsitzende des Digitalausschusses), Konzept und Moderation: Vivien Buchhorn, Merle Kröger, Volker Pantenburg
Die Türen des ZDF-Archivs öffnen sich: Das silent green nimmt 60 Jahre Weltkino und Filmkunst aus der Reihe „Das kleine Fernsehspiel“ zum Anlass, unter dem Titel Was anderes machen (The Home and the Movie) in Kooperation mit dem Arsenal Fernseh- und Filmkulturerbe erstmals zusammenzudenken. Der richtige Moment, um den Faden aus den Symposien Recht auf Öffentlichkeit I (2020) und II (2021) aufzunehmen und den Grundstein für eine „Bibliothek aus Bildern“ (Harun Farocki) zu legen. Zukünftige Archivpraxis versteht das Archiv als Raum, der Geschichte nicht als Herrschaftsnarrativ abbildet, sondern als Geflecht historischer Erzählungen, die Resonanzen in der jeweiligen Gegenwart erzeugen.

17.30–18.45: Trajectories of Restitution
Mit Victoria Leshchenko (DOK Leipzig), Nikolaus Perneczky, Ravi Vasudevan (Sarai/Centre for the Study of Developing Societies, Delhi), Moderation: Bert Rebhandl
​​​​​​​In den aktuellen Debatten über die Restitution gestohlener und enteigneter Kunstwerke, von den Benin-Bronzen bis hin zu den Parthenon-Marmoren, spielt der Film bisher nur eine marginale Rolle. Doch Filme, die in Kolonien gedreht wurden, können selbst als Form der Extraktion beschrieben werden. Die Tatsache, dass der Großteil des postkolonialen Filmerbes des Globalen Südens sich in Archiven im Globalen Norden befindet und für das Publikum, Wissenschaftler*innen und Filmemacher*innen in ihren Herkunftsländern unzugänglich ist, stellt ein erhebliches Problem und eine neue Herausforderung für Restitutionspolitiken dar.

Das Symposium "Accidental Archivism" wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von CEDITRAA.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur