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So ist „Kino intim“ die Erstveröffentlichung einer vergessenen Biografie – im doppelten Sinne, einer geschriebenen und einer gelebten. Denn wer war Hanns Brodnitz? Geboren 1902 in Berlin, ermordet 1944 in Auschwitz. Er gehört zu den vergessenen Opfern des Nazi-Terrors – und er gehört zu denen, deren Beitrag zur Entwicklung der Filmkultur der Weimarer Republik kaum wahrgenommen worden ist. Brodnitz war Kritiker und Dramaturg, vor allem aber Kinotheaterleiter aus Passion, der dem Kino Mozartsaal am Nollendorfplatz ein künstlerisch anspruchsvolles Profil verschaffte. Mit der Vorführung der Remarque-Verfilmung All Quiet on the Western Front im Dezember 1930 geriet er früh ins Visier der Nazis. Eine Emigration, die er, Mitte der 30er Jahre längst im „Untergrund“ lebend, existenziell gedemütigt und als Jude gebrandmarkt, zu erreichen suchte, scheiterte. Anfang 1943 wurde Brodnitz von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert. An Hanns Brodnitz erinnern Dr. Hermann Simon, Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, und Gero Gandert vom Filmmuseum Berlin. Wolfgang Jacobsen liest Briefe von ihm. Gezeigt wird der Film SOUS LES TOITS DE PARIS, den Brodnitz im August 1930 zur umjubelten Uraufführung brachte. (7. 12). (W. Jacobsen)
Eine Veranstaltung des Filmmuseums Berlin.

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