Direkt zum Seiteninhalt springen
FAHRT INS GLÜCK (Erich Engel, 1944/45) wurde zum Kriegsende fertiggestellt, kam aber erst 1950 in die deutschen Kinos. In der Liebeskomödie, die in der besseren Tiroler Gesellschaft angesiedelt ist, spielt Hildegard Knef die Tochter der veramten Celia Lövengaart. Sie soll einen Mann heiraten, den sie nicht liebt und der zudem ihre Mutter erpresst. (25. & 29.12.) UNTER DEN BRÜCKEN (Helmut Käutner, 1944/1945) ist eine unprätentiöse, kleine und charmante Geschichte, die aus bescheidenen Mitteln das Beste macht. Zwei Binnenschiffer nehmen eine von der Liebe enttäuschte junge Frau mit auf ihren Schlepper. Obwohl sich beide in sie verlieben, hält ihre Freundschaft der Belastungsprobe stand. „UNTER DEN BRÜCKEN ist der Beweis, dass ein großer Künstler auch unter den schwierigsten Bedingungen große und echte Kunst machen kann. Und ist doch ein Nichts von einem Film, einer, der kaum etwas gekostet hat, einer, in dem es nicht um Ausstattung und Prestige geht, in dem überhaupt nur vier Schauspieler mitwirken oder eigentlich nur drei – denn die Anfängerin Hildegard Knef braucht nur eine Minute lang in dem Film zu erscheinen und ein Gesicht zu zeigen, das man nicht so schnell wieder vergessen wird.“ (Curt Riess) (26. & 30.12.) In DIE MÖRDER SIND UNTER UNS (Wolfgang Staudte, 1946), dem ersten Film, der nach Kriegsende in Deutschland gedreht wurde, hatte Hildegard Knef ihre erste Hauptrolle. Sie spielt eine aus dem KZ zurückgekehrte Freundin eines Arztes, der ob seiner Erlebnisse im Krieg zu zerbrechen droht. Als er in einem Fabrikanten, der im Nachkriegsdeutschland Karriere macht, den Hauptmann wiedererkennt, der an der Ostfront ein ganzes Dorf erschießen ließ, ist er zur Rache entschlossen. Seine Freundin kann ihn aber davon abhalten: „Wir haben nicht das Recht zu richten!“, worauf er antwortet: „Aber wir haben die Pflicht, Anklage zu erheben.“ Der formal eindrucksvolle Film war einer der wenigen, die sich in der Nachkriegszeit ernsthaft mit Fragen von Schuld und Verantwortung auseinandersetzten. (27. & 28.12.) In unsere Hildegard-Knef-Reihe haben wir auch eine kleine Hommage an Marlene Dietrich integriert, die am 27. Dezember Geburtstag hat. Beide Frauen verband neben einer herzlichen Freundschaft die gemeinsame Erfahrung der Anfeindung in Deutschland und ein Glamour, der vielleicht zu viel war für Nachkriegs-Deutschland. In A FOREIGN AFFAIR (Billy Wilder, USA 1947/48) spielt Marlene Dietrich die ehemalige Geliebte einer Nazi-Größe, die sich im Berlin der Nachkriegsjahre als Nachtclub-Sängerin durchschlagen muss und ein Verhältnis mit einem amerikanischen Besatzungsoffizier hat. Die Situation wird prekär, als amerikanische Kongressabgeordnete nach Berlin kommen, um das moralische Verhalten der Truppe zu untersuchen. (28.12.) Wie Hildegard Knef hatte auch Marlene Dietrich eine zweite Karriere als Sängerin. Der Konzertfilm MARLENE DIETRICH IN CONCERT zeigt sie bei einem Konzert im Berns Salonger Stockholm vom 19. Oktober 1963. Außerdem zeigen wir eine Auswahl von Aufnahmen aus der Show „The Magic of Marlene“ in Australien. (28.12.) Die Filmreihe wird im Januar fortgesetzt. Im Filmmuseum Berlin wird vom 24.11. bis 17.4.2006 die Sonderausstellung „Hildegard Knef. Eine Künstlerin aus Deutschland“ gezeigt.
Dank an das Ausstellungsbüro des Filmmuseums Berlin.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur