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EN AVOIR (OU PAS) (Haben (oder nicht), Laetitia Masson, Frankreich 1995) (mit Claire Denis als Mutter der Protagonistin) erzählt unsentimental und mit deutlichem Augenmerk für die sozialen Verhältnisse davon, wie zwei vom Leben Beschädigte ihre Zeit brauchen, bis sie sich wirklich begegnen – und behauptet nebenbei, dasss die Liebe kompliziert, aber nicht ganz unmöglich ist. Alice wird aus einer Fischfabrik in der nordfranzösischen Provinz entlassen. Sie geht nach Lyon, fest entschlossen zu überleben. Dort trifft sie auf den arbeitslosen Bauarbeiter Bruno. (7. & 14.5.) DER AMERIKANISCHE FREUND (Wim Wenders, BRD/F 1976): Ein in Hamburg lebender Bilderrahmer begeht gegen hohe Bezahlung zwei Morde, nachdem er erfahren hat, daß er tödlich erkrankt ist. Gleich mehrere Regisseure hat Wim Wenders in seinem Film versteckt: Nicholas Ray, Samuel Fuller, Jean Eustache, Daniel Schmid und Peter Lilienthal agieren als Gangster. (13. & 17.5.) WAVELENGTH (Michael Snow, USA 1967) – mit Hollis Framton als Leiche - läßt sich als der Film beschreiben, der in den 60er Jahren die Geburt des Zuschauers eingeleitet hat. "Der Film demonstriert einen neuen Ansatz im Hinblick auf kinematographischen Raum und Zeit und erklärt implizit seine Unabhängigkeit von der Zuflucht in die Erzählung und von der Erforschung des Persönlichen, das in den 60er Jahren für so viele Filme charakteristisch war."(Scott MacDonald)
Der Film läuft zusammen mit DIE BLAUE DISTANZ (Elfi Mikesch, BRD 1983), in dem Heinz Emigholz' Stimme zu hören ist. In DIE BLAUE DISTANZ, basierend auf Briefen von Unica Zürn, erlebt eine Reisende die schmerzliche Trennung von einer Liebe und die Begegnung mit ihrem alter ego, das ihr im Zugabteil gegenübersitzt. (18.5. & 4.6.) In FREAK ORLANDO (Ulrike Ottinger, BRD 1981) kann Ula Stöckl als Brunnenfrau gesehen werden. Der Film ist eine Irrtümer, Inkompetenz, Machthunger, Angst, Wahnsinn, Grausamkeit und Alltag umfassende "Histoire du Monde" am Beispiel der Freaks von den Anfängen bis heute als kleines Welttheater in fünf Episoden erzählt. (19.5.) LENINGRAD COWBOYS GO AMERICA (Aki Kaurismäki, Finnland/Schweden 1989) mit Jim Jarmusch als Gebrauchtwagenhändler in New York. Die Leningrad Cowboys sind eine finnische Band, die mit Haartolle, spitzen Schuhen und den von Kaurismäki-Figuren gewohnten stoischen Mienen durch Amerika ziehen.
"Dieser Film ist ein finnisches Musical. Er kommt aus einem Land, von dem es nichts zu erzählen gibt. Das Schweigen bei Kaurismäki ist nicht beredt, es ist leer. Das ist der Witz an LENINGRAD COWBOYS." (Michael Althen) (21. & 28.5.) In TIGERSTREIFENBABY WARTET AUF TARZAN (Rudolf Thome, D 1997) ist Thomas Arslan als ermordeter Passant zu sehen. "Ein Mann aus der Zukunft, zwei Frauen aus der Gegenwart, Utopia im märkischen Sand. Rudolf Thome verbindet Science-fiction, Krimi und Liebesgeschichte - und macht mit Cora Frost die schauspielerische Entdeckung der Saison." (Katja Nicodemus) (20. & 26.5.) Dem japanischen Altmeister Seijun Suzuki (in einer Rolle als Geist) erweist Sabu in BLESSING BELL (Koufuku no kane, Japan 2002) seine Reverenz.
Der Morgen erwacht über dem verlassenen Hof einer Fabrikanlage. Die Welt scheint still zu stehen: Da setzt sich ein Mann namens Igarashi in Bewegung. Wortlos lässt er sich treiben und begegnet dabei einem Yakuza, einem Mörder, einer Mutter, und einem Geist. Die Geschichten reihen sich wie Perlen einer Kette aneinander, die dann jedes Mal aufs Neue zerreißt. Und am Ende seiner Reise erkennt Igarashi, dass es in der Welt nur einen Ort für ihn gibt... (27.5. & 3.6.)

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