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Als absolutes Novum im finnischen Film stellte Jarva in TYÖMIEHEN PÄIVÄKIRJA (Das Tagebuch eines Arbeiters, 1967) einen Arbeiter, Juhani, in den Mittelpunkt seines Films. In vier Episoden werden die Schwierigkeiten in seiner Ehe geschildert, die sowohl auf die unterschiedlichen Familienhintergründe zurückgehen – im Gegensatz zu ihm stammt seine Frau Ritva aus kleinbürgerlichen, konservativen Verhältnissen –, wie auch auf seine ungünstigen Arbeitsbedingungen. Als Juhani eine Affäre mit einer andern Arbeiterin eingeht und Ritva eine Fehlgeburt erleidet, gerät die Ehe in eine ernste Krise. (2.4., Einführung: Timo Puukko & 12.4.) Risto Jarvas BENSAA SUONISSA (Benzin im Blut, 1970) ist eine satirische Attacke auf das liebste Kind der Wohlstandsgesellschaft: das Auto. Im Rennfahrermilieu angesiedelt, entfaltet sich hier eine Dreiecksgeschichte zwischen einem begüterten Rennfahrer-Ehepaar – sie ist die Tochter eines Wurstfabrikanten, Zahnärztin und leidenschaftliche Rennfahrerin, er arbeitet als Bürovorsteher im Betrieb des Schwiegervaters und ist ebenfalls dem Rennfahren verfallen – und einem mittellosem, aber ehrgeizigen Tankwart. Die Handlung des Films wird von einigen kurzen Einblendungen unterbrochen, die die Kehrseite der Auto-Welt beleuchten. (4. & 14.4.) Die bissige Satire KUN TAIVAS PUTOAA (Wenn der Himmel fällt, 1972) entlarvt die brutalen Methoden der Boulevard-Presse, deren Reporter für eine gute Story über Leichen gehen. So auch der Reporter Olli Meri, der auf den ersten Blick den Eindruck eines aufrechten, der Wahrheitssuche verpflichteten Journalisten macht, sich jedoch schnell als durchtrieben und scheinheilig herausstellt. (6. & 16.4.) Dicht an der Wirklichkeit und in der Art einer eindringlichen, gesellschaftlichen Parabel porträtiert Jarvas YHDEN MIEHEN SOTA (Der Einmannkrieg, Finnland 1973) den erfolglosen Kleinunternehmer Erik Suomies, der sich mithilfe eines Kredits einen Bagger und einen Bus gekauft hat. Gemeinsam mit seiner Familie fährt er fortan als Selbständiger von Baustelle zu Baustelle und bietet seine Arbeit an. Nach anfänglichem Erfolg gerät er jedoch bald von einem Missgeschick ins andere und verliert schließlich den Bagger. Der Film setzt mit der Überfahrt von Erik und seiner Familie nach Schweden ein, wo er von vorne beginnen will. In Rückblenden werden die Stationen von Eriks Unternehmertätigkeit und die Auswirkungen wirtschaftlicher Schwierigkeiten auf familiäre Beziehungen und Identitäten geschildert. (8.4., Einführung: Timo Linnasalo, Vorsitzender der Risto-Jarva-Gesellschaft, Helsinki & 18.4.) JÄNIKSEN VUOSI (Das Jahr des Hasen, 1977) stellt voller Witz und Ironie die Frage nach der "richtigen" Lebensführung. Ein Werbefachmann steigt während einer Dienstreise plötzlich aus seinem normalen Leben aus und zieht mit allerlei wichtigen Utensilien ausgerüstet in den Wald, wo er sich eines verwundeten Hasens annimmt. Doch auch im Wald ist er vor skurrilen Übergriffen der vermeintlichen Zivilisation nicht sicher. Als er schließlich wieder nach Helsinki zurückkehrt, landet er im Gefängnis, aus dem er sich jedoch auf geheimnisvolle Weise befreien kann. (10. & 20.4.) In Zusammenarbeit mit dem Finnland-Institut. Herzlichen Dank an Uta Laurén und Timo Puukko.

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