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Der Film ist außerdem das Manifest einer besonderen Sprache, des Black English. "Die Straßenecke spielt eine Schlüsselrolle im Leben einer schwarzen Gemeinschaft. Sie ist eine Art Forum des Geschichtenerzählens. Die dort wohnenden Geschichtenerzähler weben Geschichten, in denen sie ihr Leben und die Gesellschaft, in der sie leben, kritisieren." (Warrington Hudlin) (1. & 5.2.) Eine wunderbare Wiederentdeckung war im letztjährigen Forum KILLER OF SHEEP (Charles Burnett, USA 1978), der 1981 zum ersten Mal gezeigt wurde und wegen ungeklärter Musikrechte jahrzehntelang nicht mehr aufgeführt werden durfte. Das melancholische Meisterwerk, ein Schlüsselfilm in der Geschichte des schwarzen unabhängigen US-Kinos, erzählt vom Familienvater Stan, der in einem Schlachthof arbeitet und über sein blutiges Handwerk innerlich erstarrt ist. "KILLER OF SHEEP ist Musik, eine Symphonie der Großstadt aus einem nie gezeigten sozialen Blickwinkel. Ein urbaner Blues, traurig, aber immer wieder mit hoffnungsvollen Momenten. Burnett erzählt keine zusammenhängende Geschichte, hält bloß vereinzelte, manchmal auch komische Momente fest. Bilder aus dem Alltag, fast wie vorgefundene Aufnahmen. Stan beim Kauf eines alten Motors. Die Nachbarskinder beim Spielen zwischen Straßenschutt und Häuserruinen. Stan Arm in Arm mit seiner Frau, zu Dinah Washingtons "Bitter Earth" tanzend – demselben Song, der später noch mal im Schlachthaus erklingen wird." (Andreas Busche) Wir zeigen den Film in einer restaurierten 35-mm-Fassung. (2. & 3.2.) Der mit sehr beschränkten finanziellen Mitteln und fernab der Filmindustrie gedrehte Erstlingsfilm des damals 25-jährigen Eagle Pennell THE WHOLE SHOOTIN' MATCH (USA 1978) ist eine äußerst charmant und hingebungsvoll erzählte Geschichte von zwei naiven Texanern, die sich weigern, ihre Träume vom schnellen Geld aufzugeben. Als Frosch- und Chinchillazüchter sind sie bereits gescheitert, doch das hindert sie nicht daran, sich in immer neuen absurden Geschäftsideen auszuprobieren. Die Inszenierung Ealge Pennells ist dabei so lässig, unprätentiös und unangestrengt wie seine beiden Anti-Helden selbst. (4. & 6.2.) JOE AND MAXI (Joel Gold, Maxi Cohen, USA 1977) ist ein intimes und direktes Porträt einer Tochter von ihrem Vater, zu dem sie ihr Leben lang ein distanziertes und ambivalentes Verhältnis hatte. "Acht Monate, nachdem meine Mutter an Krebs gestorben war, begann ich einen Film über meinen Vater. Der Tod meiner Mutter hatte mich dazu veranlasst, meine Beziehung zu ihm zu untersuchen. Der Film war für mich in gewisser Weise ein Katalysator, um meinen Vater kennenzulernen. Im Februar 1974 erfuhr mein Vater, dass er ebenfalls Krebs hatte. Er starb im August 1974. Der Film ist ein Tagebuch der laufenden Ereignisse aus unserem Leben während dieser Zeit." (Maxi Cohen) (6. & 7.2.) Mit Dank an Milton Tabbot.

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