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GRAND OPERA. AN HISTORICAL ROMANCE (USA 1979) ist Bennings Versuch, seine eigene Geschichte und die des Avantgarde-Kinos zu schreiben. Neben statischen Landschafts-und Stadtaufnahmen stehen experimentelle Spielereien: ein überbordendes Spiel mit verschiedenstem Material. Zudem treten vier Ikonen des Avantgarde-Kinos auf: Hollis Frampton, George Landow, Yvonne Rainer und Michael Snow. "Aus autobiographischen Elementen, 360-Grad-Schwenks über die Fassaden von Häusern, in denen er gelebt hat, und Hinweisen auf seine früheren Arbeiten entwickelt Benning eine komische "strukturelle" Geschichte seiner Position innerhalb der Avantgarde." (The Whitney Museum of American Art) (1. & 2.3.) HIM AND ME (USA 1981) drehte James Benning nach seinem Umzug vom Mittleren Westen nach New York und ist auch dort angesiedelt. Die Topographie der Stadt wird von Benning mit den gleichen formalen Prinzipien wie Landschaften ins Bild gesetzt. Neben den dokumentarischen zeigt der Film auch inszenierte Szenen: Eine angedeutete und fragmentarische Spielfilmhandlung um ein Paar, Jean und Dave, die erst im Rückblick in allen Zusammenhängen klar wird. Zugleich ist HIM AND ME ein Panorama der jüngeren politischen Geschichte Amerikas: McCarthy, soziale Unruhen der sechziger Jahre, der Vietnam-Krieg und die iranische Geiselaffäre 1980. Diese Ereignisse werden in Beziehung gebracht zur persönlichen Geschichte der Protagonisten. (3. & 5.3.) NORTH ON EVERS (USA 1991) beschreibt eine Durchmessung der USA in Wort und Bild. Ausgangspunkt ist eine Motorradfahrt James Bennings quer durch die USA, von Kalifornien an die Ostküste und retour, und das Tagebuch, das er in dieser Zeit führte. Einen Sommer später wiederholte Benning die Reise für Filmaufnahmen. Im Film sind beide Reisen ineinander verschränkt: die Tagebucheinträge der ersten Reise laufen als Schriftband ununterbrochen durchs Bild, das während der zweiten Reise aufgenommen wurde. NORTH ON EVERS ist offenkundlich Bennings autobiografischster Film, dennoch beschreibt er ihn lakonisch als "Landschaften aus den USA und Porträts von 60 Menschen. Die Landschaften sind meist menschenleer, ländlich oder industriell; die Porträts sind Schnappschüsse." (11. & 16.3.) Zudem zeigen wir eine jüngere Arbeit Bennings, 13 LAKES (USA 2004), in der er 13 große amerikanische Seen in ebenso vielen ruhigen Einstellungen porträtiert, strukturiert durch Licht und Farben, das Wetter und die Jahreszeiten, Lärm und Stille. So erzählt der Film eine Geschichte über Landschaft, über Natur und Kultur, und macht dabei das Sehen und das Hören selbst zum Thema. "In 13 LAKES geht es um Licht. Um Licht, das vom Himmel auf Wasser fällt. Es geht um 13 Seen. (…) Mir stellte sich das Problem, alle Seen auf die gleiche Weise zu kadrieren (halb Himmel, halb Wasser) und gleichzeitig ihre Einzigartigkeit einzufangen." (James Benning) (8.3.) JAMES BENNING – CIRCLING THE IMAGE (D 2003) von Reinhard Wulf, der im November 2002 in Kalifornien, Arizona und Utah gedreht wurde, begleitet James Benning eine Woche lang bei den Dreharbeiten zu 13 LAKES und gibt einen intimen Einblick in seine Arbeitsweise. Er zeigt den Künstler auf Reisen, die unaufhörliche Suche nach geeigneten Orten und Motiven, Bennings Beziehung zur Landschaft und die mit der Arbeit verbundene Einsamkeit. Dabei äußert sich James Benning ausführlich über sein Selbstverständnis als Künstler und Filmemacher. (9.3.) Unser Dank geht an das Österreichische Filmmuseum Wien, das Filmmuseum München und Reinhard Wulf.

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