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GRBAVICA (Esmas Geheimnis – Grbavica,Jasmila Zbanic, Österreich / Bosnien-Herzegowina / Kroatien / Deutschland 2005, 10.10.) Von den traumatischen Spuren des Bosnienkrieges und der Last der Vergangenheit im heutigen Sarajevo erzählt GRBAVICA. Esma zieht ihre zwölfjährige rebellische Tochter Sara alleine groß – der Vater, so erzählt sie ihr, sei als Kriegsheld gestorben. Als Sara für eine Kostenbefreiung von einem Schulausflug eine offizielle Bestätigung braucht, eskaliert der Konflikt zwischen Mutter und Tochter – die eine verdrängt ihr Trauma, die andere fühlt sich getäuscht und möchte endlich die Wahrheit erfahren. IN THIS WORLD (Michael Winterbottom, GB 2002, 10.10., Einführung: John Whitehead) Ein afghanischer Flüchtling macht sich gemeinsam mit seinem Cousin aus einem pakistanischen Lager auf den Weg nach England. Über den Iran bis in die Türkei führt die beschwerliche und schier endlose Reise, von wo aus sie in einem Container nach Italien verschifft werden. Vor einem dokumentarischen Hintergrund inszeniert, gibt Winterbottom den weltweiten Flüchtlingsströmen ein Gesicht. Nüchtern konstatiert der mit einer nervösen, digitalen Handkamera gedrehte Film die Stationen eines langen Wegs und belässt ihnen ihre Fremdheit. INTIMACY (Patrice Chéreau, F 2000, 17.10.) Claire und Jay treffen sich jeden Mittwoch zu unverbindlichem Sex. Sie wissen nichts voneinander, reden kaum miteinander, ihr Verhältnis ist rein körperlich. Irgendwann beginnt Jay, Claire heimlich auf der Straße zu folgen, um mehr über ihr Leben zu erfahren. Was ist Intimität? Patrice Chéreau erklärt nichts, er beobachtet nur, in Nahaufnahmen, die keinen Überblick und keine Antworten bieten. MUSIC BOX (Music Box – Die ganze Wahrheit, Costa-Gavras, USA 1990, 17.10.) Ein packender Justiz-Thriller: Ein seit 37 Jahren in Chicago lebender Ungar (Armin Müller-Stahl) wird angeklagt, als Mitglied der SS im 2. Weltkrieg Kriegsverbrechen begangen zu haben. Seine Tochter (Jessica Lange), eine Anwältin, ist über die Anschuldigungen empört und vertritt ihn vor Gericht. Als immer neue Unklarheiten und Geheimnisse zutage treten, beginnt sie an ihrer Loyalität zu zweifeln. RANI RADOVI (Frühe Werke, Želimir Žilnik, Jugoslawien 1969, 25.10., in Anwesenheit von Želimir Žilnik) Žilniks Langfilmdebüt erzählt von fünf jungen Menschen, die die Revolution umsetzen wollen. Nach den studentischen Demonstrationen von 1968 gehen sie in ländliche Gebiete Serbiens und fangen mit der Kampagne der Rückkehr zu Marx an. „Ein rares Beispiel wirklich politischen Filmemachens, das sich über tagespolitische Fragen hinaus mit den Widersprüchen jeglicher Form sozialen Engagements auseinandersetzt.“ (Christoph Huber) BLOODY SUNDAY (Paul Greengrass, Irland / GB 2002, 25.10., Einführung: Sarah McGrath) Eine Rekonstruktion des 30. Januars 1972 in Derry, Nordirland, der Tag, an dem der Nordirlandkonflikt endgültig eskalierte. Eine friedliche Demonstration, in der Bürgerrechtler gegen die soziale und wirtschaftliche Benachteiligung der Katholiken in Nordirland protestieren wollen, wird zum Blutbad: 13 Demonstranten sterben, erschossen von britischen Soldaten. Die dokumentarisch wirkende Kamera ist stets nah am Geschehen, versucht mit schnellen Schnitten und Orts-Sprüngen die Ereignisse möglichst genau abzubilden. Eine Veranstaltung von EUNIC Berlin in Kooperation mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin.

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