Direkt zum Seiteninhalt springen

UN CONTE DE NOEL (Ein Weihnachtsmärchen, Arnaud Desplechin, F 2008, 6.12., zu Gast: Catherine Deneuve) Weihnachtsvorbereitungen im Haus der Familie Roubaix. Die erwachsenen Kinder mitsamt ihren Familien versammeln sich im Elternhaus, wo alte wie neue Konflikte ausgetragen werden. Die verwinkelte Villa mit ihren zahlreichen Schlupfwinkeln bewahrt und entlässt Geheimnisse scheinbar nach Belieben. Desplechin jongliert virtuos mit verschiedenen Formen und Tonlagen, zwischen zärtlich und schonungslos, zwischen melancholisch und surreal. Inmitten eines großartigen Schauspielerensembles (Jean-Paul Roussillon, Mathieu Amalric, Emmanuelle Devos, Hippolyte Girardot, Anne Consigny, Chiara Mastroianni, Melvil Poupaud) brilliert Catherine Deneuve als die unsentimentale Matriarchin der Familie, die eine Rückenmarkspende ausgerechnet von ihrem ungeliebten Sohn braucht.

LES PARAPLUIES DE CHERBOURG (Die Regenschirme von Cherbourg, Jacques Demy, F/BRD 1964, 7.12.) Catherine Deneuve spielt die 18-jährige Geneviève, die Regenschirme verkauft und den Automechaniker Guy liebt. Ihre erste Liebesnacht bedeutet gleichzeitig den Abschied: Guy wird zum Kriegsdienst in Algerien eingezogen. Von ihrer Mutter wird die schwangere Geneviève zur Heirat mit einem wohlhabenden Juwelier gedrängt. "Die erste Volksoper, die für den Film geschrieben wurde" (Jacques Demy), ein Film mit gesungenen Dialogen, machte durch die Farbdramaturgie aus Cherbourg einen märchenhaften Ort. Catherine Deneuve wurde durch den Film, der in Cannes die Goldene Palme gewann, international berühmt.

REPULSION (Ekel, Roman Polanski, GB 1965, 7.12.) Die schüchterne und seltsam in sich gekehrte Carole (Catherine Deneuve) arbeitet in einem Schönheitssalon und wohnt mit ihrer Schwester zusammen. Gegenüber Männern und deren Zudringlichkeiten empfindet sie nur den titelgebenden Abscheu. Als ihre Schwester verreist, ist Carole in der Wohnung, die ihr immer unheimlicher wird, allein. Wahn und Wirklichkeit verschwimmen ineinander und das wortlose Entsetzen, das sich in ihrem Gesicht abspielt, findet seine Entsprechung in der ihr nah zu Leibe rückenden Kamera. Die letzte Konsequenz von Caroles innerer Zersetzung ist die Zerstörung aller, die sich ihr nähern.

CATHERINE DENEUVE – BELLE ET BIEN LA (Catherine Deneuve – Schön und geheimnisvoll, Anne Andreu, F 2009, 8.12.) Ein Porträt der Grande Dame des französischen Films und ihrer erstaunlichen, schon seit über fünf Jahrzehnten dauernden Karriere. Zahlreiche Filmausschnitte bebildern ihren Weg zur Ikone und ihre Arbeit in den verschiedensten Genres.

LE DERNIER METRO (Die letzte Metro, François Truffaut , F 1980, 8.12.) Das Théâtre Montmartre in Paris während der Besatzung durch die Deutschen. Der jüdische Direktor des Theaters, Lucas Steiner, versteckt sich im Keller des Hauses. Seine Frau Marion (Catherine Deneuve) führt unterdessen das Theater vermeintlich alleine, während Steiner, der durch einen Heizungsschacht die Proben mitverfolgen kann, über Marion immer wieder eingreift. Inszenierung, Rollenspiele und -wechsel bestimmen nicht nur die Theaterarbeit, sondern auch das Miteinander der Beteiligten. Mit dem Erscheinen des Schauspielers Granger (Gérard Depardieu) ändert sich die Dynamik des Theaters und seiner Bewohner.

DANCER IN THE DARK (Lars von Trier, Dänemark 2000, 9.12.) Als Melodram und Musical erzählt Lars von Trier die Passionsgeschichte der erblindenden Fabrikarbeiterin Selma (Björk), die zäh für die Augenoperation ihres Sohnes spart. Ihre einzige Ablenkung ist ihre Liebe zu Musicals – was dem Film zahlreiche Choreografien beschert. Catherine Deneuve ist in einer Rolle als Arbeitskollegin und Freundin Selmas zu sehen. Sie war von Lars von Triers "Breaking the Waves" (1996) so beeindruckt, dass sie ihn bat, sie in einem seiner Filme zu besetzen.

LES TEMPS QUI CHANGENT (Changing Times, André Téchiné, F 2004, 10.12.) Der Pariser Ingenieur Antoine (Gérard Depardieu) kommt nach Tanger, um dort ein Bauvorhaben zu betreuen. Seine eigentliche Absicht ist aber eine andere: Er weiß, dass Cécile (Catherine Deneuve) dort lebt, die Frau, die er seit 30 Jahren nicht vergessen kann. Beim ersten Zusammentreffen rennt Antoine vor lauter Aufregung gegen eine Glasscheibe und es sieht nicht so aus, als ob er sich Hoffnung auf die Zurückeroberung seiner großen Liebe machen kann. Ein Film über verpasste Chancen, späte Hoffnungen und das ungelebte Leben.

BELLE DE JOUR (Belle de jour – Schöne des Tages, Luis Buñuel, F/I 1967, 10.12.) Die Arztgattin Séverine (Catherine Deneuve) ist sexuell unerfüllt und gibt sich immer wieder ihren erotischen Tagträumen und masochistischen Zwangsvorstellungen hin. Sie beginnt, sich in einem Edelbordell zu prostituieren, immer tagsüber, was ihr den Namen „Schöne des Tages“ einbringt. Fantasie und Wirklichkeit erfahren die gleiche Gewichtung in Luis Buñuels Meisterwerk, in dem Catherine Deneuve eine ihrer großen Rollen hat.

JE VEUX VOIR (I Want to See, Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Libanon/F 2008, 11.12.) Im Juli 2006 bricht ein neuer Krieg im Libanon aus, der die Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden im Land jäh beendet. Joana Hadjithomas und Khalil Joreige stellen sich die Frage, was das Kino in dieser Situation bewirken kann, und laden eine filmische Ikone, Catherine Deneuve, in den Libanon ein. In Beirut begegnet sie ihrem populären Schauspiel-Kollegen Rabih Mroué. Gemeinsam besuchen sie Regionen, die von den Kämpfen zerstört wurden – eine Reise mit ungewissem Ausgang.

LES DEMOISELLES DE ROCHEFORT (Die Mädchen von Rochefort, Jacques Demy, F 1967, 11.12.) Die Hafenstadt Rochefort bereitet sich auf den bevorstehenden Jahrmarkt vor. Auch die Zwillingsschwestern Delphine, eine Tanzlehrerin (Catherine Deneuve), und Solange, eine Komponistin (Françoise Dorléac, Deneuves Schwester, die wenige Monate nach den Dreharbeiten verstarb), werden mit einer Tanzchoreografie auftreten, und beide dabei ihrem Traummann begegnen. Demys Liebeserklärung an das amerikanische Filmmusical ist sein vielleicht buntester und heiterster Film und ein getanzter und gesungener Reigen der glücklichen Vereinigungen – der Filmfiguren ebenso wie der französischen und amerikanischen Darsteller. (al)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Französischen Filmwoche Berlin und dem Institut français.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur