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THE PLAYER(Robert Altman, USA 1992, 1., 5. & 7.3.) Griffin Mill (Tim Robbins) ist Produzent eines Filmstudios und entscheidet darüber, welche der unzähligen ihm angebotenen Drehbücher verfilmt werden und welche nicht. Dadurch macht er sich nicht nur Freunde, und als er anonyme Drohungen erhält, vermutet er, dass ein abgewiesener Drehbuchautor dahinter stecken könnte. Bei einem Gerangel kommt dieser ums Leben – doch die Drohungen hören nicht auf. Altmans brillante Satire auf die Eitelkeiten und Launen im Filmgeschäft Hollywoods, die gespickt ist mit Gastauftritten zahlreicher Schauspieler, wartet zu Beginn mit einer achtminütigen Plansequenz aus Fahrten, Schwenks und Zooms auf dem Parkplatz des Studiogebäudes auf. Während die Kamera immer neuen Personengruppen folgt, unterhalten sich zwei Männer angeregt über die berühmtesten langen Einstellungen der Filmgeschichte THE FRENCH CONNECTION(William Friedkin, USA 1971,2. & 5.3.) Der New-Hollywood-Klassiker ist ein virtuos inszenierter Thriller um zwei Polizisten in New York, die einen internationalen Drogenring trockenlegen wollen. Der Film fiktionalisiert einen Fall der New Yorker Drogenfahndung und wirkt in seiner Darstellung der schmutzigen Unterwelt der Stadt enorm authentisch. In einer der bekanntesten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte liefert sich ein Auto unter der Hochbahn mit dieser ein Rennen und baut mittels einer brillanten Parallelmontage Spannung auf. LA RÈGLE DU JEU (Die Spielregel, F 1939,3. & 8.3.) Jean Renoirs Meisterwerk zeigt Szenen aus dem Leben der besseren Kreise auf dem Landschloss: Empfänge, Plaudereien im Salon, Treibjagd, amouröse Verwicklungen bei den Herrschaften wie bei den Dienstboten. Was wie eine klassische Komödie beginnt, wird zu einem sarkastischen Totentanz. Die gesellschaftlichen Spielregeln entpuppen sich als selbstzerstörerische Konventionen. Jean Renoir arbeitete weniger mit Montage, sondern experimentierte mit der Gliederung von Räumen durch Tiefenschärfe, Komposition und optische Effekte. SHOCK CORRIDOR (Sam Fuller, USA 1963,4. & 6.3.) Ein B-Movie-Psychodrama vom "großen Primitiven" und unabhängigen Kopf Hollywoods Sam Fuller. Der ehrgeizige Zeitungsreporter Johnny Barrett möchte unbedingt den Pulitzer-Preis gewinnen und weist sich selbst in eine psychiatrische Anstalt ein, um dort einen Mord aufzuklären. Es folgt eine wahre Tour de Force durch die Niederungen des Klinikalltags, wobei Fuller klarmacht, dass die Anstalt für ein gesamtgesellschaftliches Phänomen steht: Amerika ist krank. Eine Schockbehandlung wird mit der stakkatoartigen Montage visuell erfahrbar gemacht, und die Gedanken der Patienten werden in diesem Schwarz-Weiß-Film zu farbigen Traumlandschaften. (mg/al)

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