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TANGE SAZEN YOWA: HYAKUMAN RYO NO TSUBO (Tange Sazen: The Million Ryo Pot, Japan 1935, 11.6., Einführung: Ulrich Gregor & 18.6.) war der dritte Film einer Serie über den einäugigen und einarmigen Samurai Tange Sazen, einer in Japan enorm populären Romanfigur. Yamanaka änderte in seiner Verfilmung (die ersten zwei Teile wurden von seinem Mentor Daisuke Ito gedreht) den Charakter Tange Sazens vom Superhelden zum sentimentalen Zyniker und stellte hier sein komödiantisches Potential unter Beweis. Dreh- und Angelpunkt der verwickelten Handlung ist ein für wertlos empfundener Topf, den Genzaburo von seinem Bruder als Hochzeitsgeschenk bekommen hat, was er jedoch als nachhaltigen Affront empfindet. Kurzentschlossen verkauft er ihn an einen Schrotthändler, nur um später zu erfahren, dass er eine Million Ryo wert sein soll. Eine wilde Jagd nach dem Topf beginnt, der zwar immer in Sichtweite ist, aber nie für das gehalten wird, was er ist.

KOCHIYAMA SOSHUN (Priest of Darkness, Sadao Yamanaka, Japan 1936, 12. & 26.6.) Lose nach einem Kabuki-Stück von Mukuami Kawatake inszeniert, versammelt PRIEST OF DARKNESS ein Ensemble aus Ronins (herrenlosen Samurais), Händler*innen (darunter die 15-jährige Setsuko Hara in einer ihrer ersten Rollen), Gangstern, Yakuzas und Geishas. Ein gestohlenes Schwert setzt eine Reihe von Ereignissen in Gang, Missverständnisse und unvorhergesehene Begegnungen treiben die von zahlreichen Nebenhandlungen geprägte Geschichte voran. Weniger von Komik geprägt als TANGE SAZENund mit einem pessimistischeren Tonfall versehen, hält Yamanaka die Fäden der komplexen Handlung mühelos zusammen.

NINJO KAMIFUSEN(Humanity and Paper Balloons, Japan 1937, 13. & 27.6.) Schauplatz von Yamanakas letztem Film ist ein Armenviertel in der Hauptstadt Edo, wo Tagelöhner und kleine Händler in beengten Häusern und schmalen Gassen leben und arbeiten. Ein ehemaliger Samurai wird erhängt aufgefunden. Zum Entsetzen seiner Bekannten hat er sich nicht standesgemäß mit einem Schwert erstochen – dieses musste er für eine Schale Reis hergeben. Ein Ensemble von Figuren, die alle um den mächtigen Samurai Mori kreisen, ihre Hoffnungen, Demütigungen und Schicksale verwebt der Film in meisterhafter Weise und ist dabei von einer für diese Zeit im japanischen Kino ungewöhnlich düsteren Sichtweise, die weit entfernt ist von einer Glorifizierung des vergangenen Zeitalters. (al) 

Eine Veranstaltung mit Unterstützung des Japanisches Kulturinstituts, Köln, der Japan Foundation, Tokio, der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und dem National Film Center, Tokio.

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