Filmhochschulen sind nicht nur Ausbildungs-, sondern auch selbst Produktionsstätten. Seit ihrer Eröffnung am 17. September 1966 wurden an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin mehrere tausend Filme hergestellt – lange wie kurze, dokumentarische, fiktionale und experimentelle. Zum 50. Jubiläum der dffb zeigen wir eine Auswahl, die von den Anfängen bis in die Gegenwart reicht.
Angesichts der Menge an Produktionen kann eine solche Retrospektive keine Repräsentativität beanspruchen. Auch erscheint es wenig sinnvoll, sich an den wenigen prominenten und deshalb im Kinoalltag einigermaßen sichtbaren Absolvent_innen zu orientieren. Stattdessen lädt die Reihe dazu ein, Aspekte des Filmschaffens an der dffb zu entdecken, die zumeist im Verborgenen bleiben – und doch unzweifelhaft wichtige Bestandteile der deutschen Film- und Fernsehgeschichte sind.
Zu sehen sind agitatorische Filme aus den turbulenten frühen Jahren der Akademie, aber auch aktuelle Produktionen, die den Versuch unternehmen, den politisch radikalen Geist dieser Ära in die Gegenwart zu übersetzen. Ein Schwerpunkt der Auswahl liegt auf Filmen, die kurz vor und kurz nach dem Fall der Berliner Mauer entstanden sind – eine auch institutionelle Umbruchphase, in der das Klima an der dffb ästhetischen Experimenten gegenüber besonders aufgeschlossen war. Kuratiert wurde die Reihe von Hannes Brühwiler, Ralph Eue, Lukas Foerster, Frederik Lang und Fabian Tietke.