Der "battle of the sexes" – der ewige Kampf darum, den anderen zu verstehen, trieb in den Screwball Comedies der goldenen Ära des klassischen Hollywoodfilms schillernde Blüten. Vor dem Hintergrund der Großen Depression und den konservativen Richtlinien des Motion Picture Production Code, besser bekannt unter dem Namen Hays-Code, lösten diese Beziehungskomödien mit rasanten Dialogen, respektlosem Humor, schnellem Rhythmus und exzentrischen Charakteren die anarchischen Komödien etwa der Marx Brothers oder Mae Wests ab. Mit der ihnen eigenen Kunst der Andeutung und Anspielung, des Innuendo, vermochten sie einerseits den Production Code zu unterlaufen und andererseits trotz ihrer Respektlosigkeit systembestätigend zu wirken. Die sozialen Komödien unter ihnen thematisieren die Kluft zwischen Arm und Reich, kritisieren humorgefiltert High Society und unkontrollierten Finanzkapitalismus und sympathisieren mit der Politik des New Deal, die höchst unterschiedlichen Lebensgefährten (in spe) klassendurchlässig neu mischend. Das Genre, das sich zu Beginn der 30er Jahre aus der Bühnentradition der Broadway-Farce heraus entwickelt hat und seine Blütezeit Anfang der 40er Jahre erreichte, lebt von der ironischen Konfrontation vielerlei Widersprüche und ungleicher Partner, die beim Zusammenprall mit ihren Mitmenschen seltsame Kettenreaktionen auslösen und selbst erst außer Fassung geraten müssen, um schließlich vereinigt zur Ruhe zu kommen und in die Liebesheirat geführt zu werden.
In einer umfassenden Filmreihe feiert das Arsenal im Dezember und Januar mit 20 Filmen aus den Jahren 1934 bis 1949 den anhaltenden Charme dieses Genres und seiner Hauptdarsteller_innen Jean Arthur, Charles Coburn, Henry Fonda, Cary Grant, Katharine Hepburn, Myrna Loy, William Powell, Barbara Stanwyck, James Stewart u.v.a.m.