Sophie Maintigneux ist eine der renommiertesten und produktivsten europäischen Kamerafrauen. Die vielfach mit Preisen ausgezeichnete Französin, die seit 1988 in Berlin lebt, hat im Laufe ihrer Karriere über 70 Filme mit ihrer Bildgestaltung und ihrem visuellen Stil geprägt. Sie drehte u.a. mit Eric Rohmer, Jean-Luc Godard, Michael Klier, Marcel Gisler, Rudolf Thome, Jan Schütte, Philipp Gröning, Helga Reidemeister, entscheidet sich jedoch bis heute auch immer wieder für Projekte von weniger bekannten Filmemacherinnen und Filmemachern. Darüber hinaus lehrte Sophie Maintigneux viele Jahre an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und anderen Filmhochschulen, seit 2011 ist sie Professorin für Bildgestaltung an der Kunsthochschule für Medien in Köln.
Das umfangreiche Werk von Sophie Maintigneux ist breit gefächert, sie steht sowohl für Spiel- als auch für Dokumentarfilme hinter der Kamera. Ihre Arbeiten zeugen von einer Vorliebe für künstlerische und thematische Herausforderungen und basieren auf einer Mischung aus kreativer Neugier und langjähriger Erfahrung. Maintigneuxs Kameraführung, Lichtgestaltung, Kadrage und Bildkomposition variieren von Film zu Film – wie sie Gesichter und Körper ins Bild setzt, zeichnet sich jedoch stets durch ein bemerkenswertes Gespür für die jeweilige konkrete Situation aus. Die Qualität ihres filmischen Schaffens, ihr Interesse an der Reflexion der eigenen Arbeit und des Kinos generell, ihr Engagement für die Gleichbehandlung von Frauen in der Filmbranche und ihre aktive Unterstützung junger FilmemacherInnen weisen sie als eine Künstlerin aus, die in größeren Zusammenhängen denkt und den aktuellen Filmbetrieb in jeder Hinsicht bereichert.
Das Arsenal widmet Sophie Maintigneux eine Werkschau und zeigt eine Auswahl von vier Spiel- und fünf Dokumentarfilmen aus den Jahren 1986 bis 2013, bei denen sie die Kamera führte. Wir freuen uns sehr, dass sie am Eröffnungswochenende persönlich zu Gast ist.