UMSONST von Stefan Geene, der beim diesjährigen Forum Expanded uraufgeführt wurde, ist ab dem 10. Juli bundesweit in ausgewählten Kinos zu sehen. Die Berliner Premiere mit zahlreichen Teammitgliedern findet im Freiluftkino Kreuzberg statt.
Der Film erzählt von Aziza, die unangekündigt wieder in ihrem Zimmer steht – Praktikum, Portugal, alles abgebrochen. Aber ihr Zimmer ist besetzt, die Mutter, Trixi, hat es vermietet. Zach wohnt jetzt dort, aus Neuseeland ist er mit einem One-Way-Ticket nach Berlin gekommen. Aus dieser Situation entwickelt der Film ein fast dokumentarisches Porträt einer Kreuzberger ‚Situation’: alles ist da, zur Verfügung, Zeit, Menschen, Sommer, Straße. Und am Ende ein Absturz, der Film selbst: ‚umsonst’?
Sich in einem Stadtteil zusammenballen, auf der Straße sitzen und nichts oder wenig tun, hat das Methode? Gibt es da etwas, was mit dem Kreuzköllner Zustand von In-der-Sonne-Sitzen, die Straße als Bar zu verwenden und mit Gitarre auf der Straße zu singen ‚gemeint’ ist – auch wenn ja gerade niemand irgendetwas ‚meinen’ oder ‚sagen’ will? Und doch: diese Verwendung der Stadt, das Beharren auf geldlosem Umgang, das Bestehen darauf, Zeit zu haben, das ‚demonstriert’ etwas. Und wenn es nur eine Form wäre, auf das Wort ‚Krise’ zu reagieren? Den Zustand filmen und darin eine Geschichte anfangen lassen. Personen, die hier wohnen, andere, die dazu kommen, unbestimmte Zeit bleiben, gehen, unterbrechen, um eben auch diese Geschichte insgesamt zu beenden. (Stephan Geene)