Wie Film Geschichte anders schreibt: Frieda Grafe – 30 Filme (2)
"Man muss die Filme mit Publikum sehen," schreibt die Filmkritikerin Frieda Grafe (1934–2002) in einem Text über John Ford. "Mit denen, für die sie gemacht sind und mit denen, die sich über ihre vermeintliche Sentimentalität und Einfachheit erheben, weil sie nie gelernt haben, Formen als Bedingungen für Inhalte zu sehen." Mit wachsendem zeitlichen Abstand wird es nicht einfacher, sich das Publikum vorzustellen, für das John Ford seine Filme gemacht hat. Sicher ist, dass der zweite und mittlere Teil der Retrospektive der 30 Lieblingsfilme Frieda Grafes amerikanischer ist als die beiden anderen (Teil 1 fand im April statt, der dritte Teil wird vom 30.10.–3.11. stattfinden): Ford und Lubitsch, Corman und Mankiewicz, Leisen und Walters. 1995 hat Frieda Grafe für die Zeitschrift Steadycam eine Liste ihrer 30 Lieblingsfilme verfasst. Diese Liste umfasst Arbeiten zwischen 1926 und 1986, zu Erwartendes, Mizoguchi, Godard und Mankiewicz, Überraschendes, wie Pagnol, Barnet, Capras und Langdons Stummfilm The Strong Man oder Roger Cormans in eineinhalb Tagen abgedrehten LITTLE SHOP OF HORRORS. Gerade die US-Filme, die im Juli zu sehen sind, öffnen sich am einfachsten über die Musik. Hier kommt Grafes Absicht hinter der Liste am besten zum Vorschein. Wie schon im April werden alle zehn Filme von den Autorinnen und Autoren eingeführt, die im gleichzeitig bei Brinkmann & Bose erscheinenden Buch zur Teilreihe neue Texte über die Filme veröffentlichen.
Die DEFA-Stiftung präsentiert
DVD-Veröffentlichungen im Rahmen von Living Archive
Im Rahmen des Projekts "Living Archive – Archivarbeit als künstlerische und kuratorische Praxis der Gegenwart" sind fünf neue DVD-Titel in der 451/Arsenal-Edition erschienen: Laura Mulvey und Peter Wollens Avantgardefilme RIDDLES OF THE SPHINX und AMY! (GB 1976/77 & 1980), Deepa Dhanrajs film-politische Pionierarbeit KYA HUA IS SHAHAR KO? (What Has Happened to this City?, Indien 1986), Philip Scheffners THE HALFMOON FILES und DER TAG DES SPATZEN (D 2007 & 2010), eine DVD mit Klassikern des Queer Cinema von Sheila McLaughlin und Lynne Tillman (INSIDE OUT, COMMITTED und SHE MUST BE SEEING THINGS, USA 1976–84) sowie das filmische Gesamtwerk der Berliner Filmemacherin, Fotografin, Netzwerkerin, Geschichten- und Bildersammlerin Riki Kalbe mit insgesamt 15 Filmen von 1976–98. Vom 2. bis 7. Juli werden die Filme im Arsenal gezeigt (Termine unter kino arsenal / Programm).
Im Rahmen des Projekts "Living Archive – Archivarbeit als künstlerische und kuratorische Praxis der Gegenwart" sind fünf neue DVD-Titel in der 451/Arsenal-Edition erschienen: Laura Mulvey und Peter Wollens Avantgardefilme RIDDLES OF THE SPHINX und AMY! (GB 1976/77 & 1980), Deepa Dhanrajs film-politische Pionierarbeit KYA HUA IS SHAHAR KO? (What Has Happened to this City?, Indien 1986), Philip Scheffners THE HALFMOON FILES und DER TAG DES SPATZEN (D 2007 & 2010), eine DVD mit Klassikern des Queer Cinema von Sheila McLaughlin und Lynne Tillman (INSIDE OUT, COMMITTED und SHE MUST BE SEEING THINGS, USA 1976–84) sowie das filmische Gesamtwerk der Berliner Filmemacherin, Fotografin, Netzwerkerin, Geschichten- und Bildersammlerin Riki Kalbe mit insgesamt 15 Filmen von 1976–98. Vom 2. bis 7. Juli werden die Filme im Arsenal gezeigt (Termine unter kino arsenal / Programm).
UdK-Seminar: Kunst und Lebensform
FU-Seminar: Das Kino und das Politische
Filmspotting: Erkundungen im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek
Vaginal Davis präsentiert: Rising Stars, Falling Stars – We Must Have Music!
Am 29. Juli präsentiert die Berliner Künstlerin und Filmemacherin Juliane Zelwies in unserer monatlichen Reihe Filmmaker's Choice Selbstporträts: Die Kamera als Spiegel, Betrachter, Voyeur, Zeuge, Dokumentarist und Zuhörer. Während in Chantal Akermans LA CHAMBRE (1972) die Kamera den Raum systematisch abscannt, schwebt sie zusammen mit Adolf Winkelmann durch eine Einkaufsstraße (KASSEL, 9.12.1967, 11.45h). Effie Wu kokettiert freimütig (SUPER SMILE, 2007), Lisa Steele listet akribisch frühere Verletzungen auf (BIRTHDAY SUIT – WITH SCARS AND DEFECTS, 1974) und Birgit Hein offenbart uns in BABY, I WILL MAKE YOU SWEAT (1994) intimste Gedanken und Erlebnisse. (Juliane Zelwies)
Filmmakers' Choice: Selbstporträts
Gefördert durch:
Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds
Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.