"Gespenster der Freiheit: Kino und Dekolonisierung" stellt Bezüge her zwischen dem Filmarchiv des Arsenal und zwei Archiven in Mosambik und Guinea-Bissau, die wichtige Kapitel einer Geschichte des anti-kolonialen afrikanischen Kinos erzählen. Der Kurator Tobias Hering hat im Rahmen seines "Living Archive"-Projekts die portugiesischen Künstlerinnen Catarina Simão und Filipa César eingeladen, ihre unabhängig voneinander unternommenen Recherchen zu den beiden Archiven im Kino Arsenal vorzustellen. An insgesamt fünf Abenden schaffen Filme unterschiedlicher Herkunft, Bildfragmente und Tonspuren einen Resonanzraum, in dem die Rolle des Kinos in den Dekolonisierungsprozessen der 70er Jahre und auch die Politik von Archiven zur Sprache kommen können. Der zeitliche Fokus der Filmauswahl liegt auf den 70er Jahren. Zum Programm gehört eine Videoinstallation von Catarina Simão in der Black Box im Arsenal-Foyer (5.11.–12.11. und 26.11.–28.11., jeweils 16–22 Uhr, Anfang zur vollen Stunde). Am 27. und 28.11. wird zudem der Filmemacher Sana na N'Hada aus Guinea-Bissau zu Gast sein.
Ms. Davis präsentiert in diesem Monat den indischen Klassiker PYAASA (1957) von Guru Dutt, der 39-jährig an einer Überdosis Schlaftabletten starb. In seinem Werk versuchte er, das kommerzielle Bollywood-Kino als sozialkritisches Sprachrohr zu nutzen und gleichzeitig ästhetisch herauszufordern. Im Mittelpunkt des Films steht ein erfolgloser Dichter, der nicht einmal innerhalb der eigenen Familie Anerkennung findet. Aufgrund einer Verwechslung wird er für tot erklärt. "Posthum" wird sein Werk plötzlich als Erfolg gefeiert, während man ihn unerkannt in eine Nervenheilanstalt einweist. Im Anschluss an die Vorführung gibt es wie immer Drinks und Musik.
Magical History Tour: Production Design (2)
Der Production Designer / die Production Designerin ist "das Auge des Regisseurs", so der berühmte PD, Ken Adam. Das Production-Design-Team setzt das Drehbuch visuell um, konzipiert und inszeniert Räume, definiert Milieus, entwirft Farbdramaturgien und liefert einen zentralen Bestandteil zur Atmosphäre und Welt eines Films. Jenseits der offensichtlich Design-intensiven Genres wie z. B. Science Fiction oder Historienfilm ist ein überzeugendes Production Design auch in weniger austattungsreichen Produktionen zentraler Faktor, trotz seiner Unübersehbarkeit jedoch zu oft zu wenig in seinem wesentlichen Beitrag zum "Gesamtkunstwerk" Film zur Kenntnis genommen.
Die DEFA-Stiftung präsentiert
Kinostart "Tepenin ardı - Beyond the Hill"
Mit TEPENIN ARDI (BEYOND THE HILL) bringt arsenal distribution ab dem 15.11. einen weiteren Film aus dem Programm des diesjährigen Forums in die Kinos. "Ein Western aus der Türkei von heute!" Mit dieser Begründung vergab die Caligari Filmpreis-Jury in diesem Jahr den Preis an Emin Alpers Spielfilmdebüt. Zusätzlich zum Kinostart tourt der Film vom 16.-19.11. in Anwesenheit des Regisseurs durch ausgewählte Kinos.
Vaginal Davis präsentiert: Rising Stars, Falling Stars – We Must Have Music!
Am 19. 11. präsentiert Stefan Hayn MOSES UND ARON (BRD 1974, 107', 35mm) von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub sowie HUNDERT BLATT SCHREIBBLOCK (BRD 1969, 27', 16mm) von Vlado Kristl. Letzterer ist auch eine Erinnerung an Carola Regnier, die Kristls Arbeit liebte, seine Gedichte vorzutragen wusste und mit seiner Malerei gelebt hat. Kristl ist vom Malen zum Filmen gegangen, von Jugoslawien in die BRD, wo er versucht hat, sich wieder aus dem Kino herauszumalen. Für MOSES UND ARON hat er ein Plakat gezeichnet.
Gefördert durch:
Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds
Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.