Mit DE ENGEL VAN DOEL bringt arsenal distribution am 20. September einen weiteren Film aus dem Forum 2011 in die Kinos.
Tom Fassaerts Dokumentarfilm erzählt von dem Dörfchen Doel, das dem Untergang geweiht ist, weil es dem expandierenden Hafen von Antwerpen im Weg ist, und seiner letzten Bewohnerin Emilienne. Ein Abrissbeschluss steht – die Vergangenheit muss der Zukunft weichen. Emilienne, eine rüstige Dame, sieht das anders. Sie will nicht umziehen, viel zu wohl fühlt sie sich in ihrem Haus mit wildem Garten. Aber die Arbeiten schreiten voran, und Doel wirkt schon jetzt wie ausgestorben. Nur die ältesten Bewohner, darunter Emiliennes Freundin Colette und der betagte Dorfpfarrer, bilden eine ausharrende Schicksalsgemeinschaft. Als der Pfarrer stirbt und Colette aufzugeben scheint, bleibt Emilienne allein zurück. DE ENGEL VAN DOEL erzählt nicht nur von den Opfern des Fortschrittsglaubens, sondern zeigt mit Emilienne eine aktive und mit allen Wassern gewaschene Vertreterin der jüngst aufflackernden Protestkultur. Hoffnungslos und absurd, brisant wie zeitgemäß wirkt der Kampf um die letzten Häuser Doels. Das Schwarzweiß-Format unterstützt die unwirtliche Stimmung, und der Kamera gelingen eindringliche Momentaufnahmen: wenn sich ein gigantisches Frachtschiff am Rande von Doel lautlos durch den Nebel schiebt oder die Blümchentapete in einem Abrisshaus zur Kulisse einer improvisierten Bandprobe wird, während Emilienne, letzter Engel von Doel, weiterhin beharrlich ihre Hühner füttert.