Berliner Premiere: Aber das Wort Hund bellt ja nicht
Vaginal Davis präsentiert: Rising Stars, Falling Stars – We Must Have Music!
In Erinnerung an Amos Vogel
Amos Vogel (1921–2012) war eine zentrale Figur der amerikanischen Avantgardefilmbewegung und des unabhängigen Kinos überhaupt. In Wien geboren und von dort aufgrund seiner jüdischen Herkunft von den Nazis vertrieben, kam er 1938 nach New York, wo er 1947 zusammen mit seiner Frau Marcia den legendären Filmclub "Cinema 16" gründete. Hier machten sie das unabhängige künstlerische Kino aus Europa, den USA und anderen Teilen der Welt – Filme von Maya Deren, Kenneth Anger, Bruce Conner, Stan Brakhage, John Cassavetes, aber auch von Polanski, Oshima, Rivette und Resnais – dem amerikanischen Publikum zugänglich.
Avantgarde im Archiv?! Kolloquium der Deutschen Kinemathek am 15. & 16. Juni
Wie kommen Avantgarde- und Experimentalfilme ins Archiv – und von dort wieder an die Öffentlichkeit? Abseits konventioneller Herstellungs- und Verwertungswege entstanden, und lange Zeit allenfalls an den Rändern der Filmgeschichtsschreibung wahrgenommen, finden diese Filme meist nur über das persönliche Engagement einzelner Sammler/innen ihren Weg ins Archiv. Dort stellen sie häufig genug archivarische Standardstrategien in Frage: Wie beschreibt man Werke, bei denen herkömmliche Inhaltsangaben zu kurz greifen? Welche Regeln der Konservierung stellt man für Material auf, das kein Negativ als Originalvorlage besitzt? Wie können Filme, die ihre eigene Materialität thematisieren, angemessen restauriert werden? Vier internationale Sammlungen – das Academy Film Archive in Los Angeles, das EYE Film Institute in Amsterdam und die Deutsche Kinemathek sowie das Arsenal – Institut für Film und Videokunst – stellen ihre Avantgardefilmbestände vor und diskutieren über Herausforderungen und Perspektiven im Umgang mit diesen Filmen. Daniel Meiller (Deutsche Kinemathek), Simona Monizza (EYE Film Institute), Mark Toscano (Academy Film Archive) und Stefanie Schulte Strathaus (Arsenal) erklären, welche Strategien der Archivierung und Digitalisierung möglich sind und stellen Konzepte vor, wie Unentdecktes an die Oberfläche gebracht werden kann. Vermittlung von Archivarbeit und Avantgardefilmen steht auch im Zentrum des diesjährigen Kinderkolloquiums, das parallel für Kinder zwischen acht und 14 Jahren stattfinden wird.
Avantgarde im Archiv?! Kolloquium der Deutschen Kinemathek am 15. & 16. Juni
Wie kommen Avantgarde- und Experimentalfilme ins Archiv – und von dort wieder an die Öffentlichkeit? Abseits konventioneller Herstellungs- und Verwertungswege entstanden, und lange Zeit allenfalls an den Rändern der Filmgeschichtsschreibung wahrgenommen, finden diese Filme meist nur über das persönliche Engagement einzelner Sammler/innen ihren Weg ins Archiv. Dort stellen sie häufig genug archivarische Standardstrategien in Frage: Wie beschreibt man Werke, bei denen herkömmliche Inhaltsangaben zu kurz greifen? Welche Regeln der Konservierung stellt man für Material auf, das kein Negativ als Originalvorlage besitzt? Wie können Filme, die ihre eigene Materialität thematisieren, angemessen restauriert werden? Vier internationale Sammlungen – das Academy Film Archive in Los Angeles, das EYE Film Institute in Amsterdam und die Deutsche Kinemathek sowie das Arsenal – Institut für Film und Videokunst – stellen ihre Avantgardefilmbestände vor und diskutieren über Herausforderungen und Perspektiven im Umgang mit diesen Filmen. Daniel Meiller (Deutsche Kinemathek), Simona Monizza (EYE Film Institute), Mark Toscano (Academy Film Archive) und Stefanie Schulte Strathaus (Arsenal) erklären, welche Strategien der Archivierung und Digitalisierung möglich sind und stellen Konzepte vor, wie Unentdecktes an die Oberfläche gebracht werden kann. Vermittlung von Archivarbeit und Avantgardefilmen steht auch im Zentrum des diesjährigen Kinderkolloquiums, das parallel für Kinder zwischen acht und 14 Jahren stattfinden wird.
In der Reihe Filmmakers" Choice präsentiert die Künstlerin Deborah Phillips am 25. Juni Filme, in denen Farben, Texturen, Licht und Zeit ein größeres Gewicht haben als Menschen und Erzählungen. "Mehr und mehr wurde meine Recherche auch zu einer Entdeckungsreise in die osteuropäischen Bestände des Arsenal-Archivs. Wir fangen an mit einem Naturbeoachtungsfilm (VIRAGAT A NAPNAK). Mit den zauberhaften Kompositionen von Christoph Janetzko (EXÚ) verzehrt sich die Realität. Malerei in Bewegung (ENCOUNTER) und animierte Knöpfe (GUZIK) führen zu meinem Maltrickfilm in verschiedenen Dimensionen (UNTITLED COLOURMATION). EYE MUSIC IN ED MAJOR, ein Klassiker aus purer Farbe und Licht, geht einem der spannendsten Künstlerporträts vorweg: WITOLD LUTOSŁAWSKI. HEAT SHIMMER, ein subtiles Beispiel für den 3-Farben-Separationsprozess, bringt uns am Ende zurück zur Beobachtung von Phänomenen in der Natur." (D. Phillips)
50 Jahre Oberhausener Manifest
Unbescheiden war der Anspruch, mit dem auf den VIII. Westdeutschen Kurzfilmtagen in Oberhausen im Februar 1962 eine Gruppe von 26 Unterzeichnern ein Manifest verlas, das nichts weniger als eine radikale Zäsur in der westdeutschen Filmindustrie forderte und in der Aussage gipfelte: "Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen." Der deutsche Film war in den frühen 60er Jahren nicht nur künstlerisch in einem desolaten Zustand, auch wirtschaftlich war er am Ende. Für junge, kritische Filmemacher war es quasi unmöglich, einen Platz in der deutschen Filmindustrie zu finden: für den klassischen Weg zum Film, eine Assistenz bei einem erfahrenen Regisseur, war die Distanz zu den Älteren zu groß; so war die Ausbildung im Wesentlichen autodidaktisch. Peter Schamoni konstatierte: "Es gab damals für uns keinen Weg zur Filmwirtschaft. Wir hatten nicht die Möglichkeit, Drehbücher oder Ideen innerhalb der bestehenden deutschen Filmproduktion zu realisieren, und so haben wir angefangen, Kurzfilme herzustellen, und zwar in eigener Produktion." Die 26 Unterzeichner – Regisseure, Kameramänner, Produzenten, auch ein Schauspieler –, unter denen sich keine einzige Frau befand, waren eine lose miteinander verbundene Gruppe, die sich aus der von Haro Senft und Ferdinand Khittl 1959 in München formierten DOC 59 bildete. Von der Presse interessiert und wohlwollend besprochen, reagierte die Filmbranche spöttisch auf das Manifest und betitelte die jungen Filmemacher als "Obermünchhausener".
Gefördert durch:
Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds
Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.