Stefan Kolbe und Chris Wright, beide Jahrgang 1972 und Absolventen der HFF Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg, bereichern mit ihren gemeinsam realisierten Filmen seit zwölf Jahren das neuere deutsche dokumentarische Kino um eine ganz eigene Variante. Ihre ästhetisch eigensinnigen Filme zeichnen sich durch die Besonderheit von Kameraführung, Erzählmethoden und Montage sowie eine meist assoziative, fragmentarisch-skizzenhafte Struktur aus. Kolbe und Wright machen Filme, die vermeintlich übersichtliche Perspektiven aufgeben. Sie versuchen, in einem offenen Prozess für jeden Film aufs Neue eine Form zu finden, die den jeweiligen Protagonisten und Sujets gerecht wird. Ihre Filme über Jugendliche in einem Heim bzw. über Bewohner eines Plattenbaus wie auch ihre DDR-Homemovie-Kompilation arbeiten mit unterschiedlichen Ansätzen. Dies macht sie auch zur Reflexion über verschiedene Parameter dokumentarischen Arbeitens.
Seit 2011 sind die vier Filme von Stefan Kolbe und Chris Wright im Verleihprogramm von arsenal distribution – was wir zum Anlass nehmen, sie erstmalig in einer Werkschau zu präsentieren und mit Filmemachern und Publikum zu diskutieren.